links: Dirk Windheuser ein erfahrener Feuerwehrmann und darf nun auf dem Feuerwehrlöschboot arbeiten || rechts: Feuerwehrmann Andreas Dohmen hat die anspruchsvolle Patentprüfung gemeistert und ist jetzt Schiffsführer auf dem Feuerlöschboot (Fotos: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Feuerwehr Düsseldorf)
Anzeigen

Düsseldorf. Zwei erfahrene Feuerwehrmänner der Feuerwehr Düsseldorf haben die anspruchsvolle Patentprüfung gemeistert und bekamen am Mittwoch, 14. November, das Rheinschiffahrtspatent durch die Prüfungskommission überreicht. Dieses Patent ist die Voraussetzung zum Fahren eines Schiffes auf dem Rhein – so wie das Feuerlöschboot, auf dem sie jetzt als Schiffführer eingesetzt werden und damit zu insgesamt 16 Schiffführern bei der Feuerwehr Düsseldorf gehören.

Der Rhein ist eine der meist befahrenen Schifffahrtsstraßen in Nordrhein-Westfalen und verläuft mit einer Länge von gut 42 Kilometern durch das Stadtgebiet. Die Feuerwehr Düsseldorf ist auch bei Unfällen auf dem Rhein zuständig und unterhält dazu im Auftrag für das Land ein rund um die Uhr besetztes Feuerlöschboot. Sie sind im Einsatz für Düsseldorf sowie die angrenzenden Städte am Rhein.

Patentprüfung besteht aus mehreren Teilen
Die Patentprüfung kann nicht einfach mit der bekannten Fahrprüfung für den Pkw verglichen werden: Sie besteht aus insgesamt drei Prüfungsteilen. Dabei werden unter anderem die Themen allgemeine Schifffahrt- und Streckenkunde geprüft und die Anwärter müssen abschließend eine praktische Fahrprüfung mit dem Feuerlöschboot absolvieren. Weitere Hürde: Bevor Interessierte von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zur Patentprüfung zugelassen werden, müssen sie eine dreijährige Schiffszugehörigkeit nachweisen.

Am Donnerstag, 24. Oktober, haben sich die beiden langjährigen Feuerwehrmänner Andreas Dohmen und Dirk Windheuser dann der anspruchsvollen Rheinschifffahrtpatentprüfung gestellt. In der Vorbereitungszeit an Bord des Löschbootes unterstützten die erfahrenen Schiffsführer der Feuerwehr die beiden Kapitänsanwärter. So standen in den letzten drei Jahren viele theoretische und praktische Unterrichtseinheiten auf dem Stundenplan. In den theoretischen Unterrichtsstunden lernten die Kapitänsanwärter unter anderem die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung – vergleichbar mit der Straßenverkehrsordnung – und damit die Bezeichnungen der unterschiedlichsten Schifftypen, die verschiedenen Schall- und Schifffahrtszeichen sowie der Umgang mit dem Ölkontrollbuch. Zudem mussten die Feuerwehrmänner mindestens 16 “Landesgrenzfahrten” durchführen. Auf dieser 250 Kilometer langen Strecke zwischen Oberwinter – kurz hinter Bad Honnef – und Lobith in den Niederlanden an der Grenze zu Deutschland, sammelten die angehenden Schiffsführer nicht nur viele wichtige Erfahrungen, sondern konnten im teils schwierig zu befahrenen Rhein, ihre “Fahrtechnik” optimieren. Somit sind die Kapitäne bestens für ihre Aufgabe als Schiffsführer des Feuerlöschboots Düsseldorf bei den unterschiedlichsten Einsätzen gewappnet.

Mündlicher Teil der Prüfung
Während des mündlichen Teils der Patentprüfung mussten die 42- und 43-jährigen Prüflinge im Bereich “Streckenkunde” anhand von Bildern die dort abgebildete Örtlichkeit im Verlauf des Rheinstroms bestimmen – im weiteren Verlauf sogar nur anhand des Rheinkilometers. Die Herausforderung bei diesem Prüfungsteil lag nicht nur darin, den Ort selbst zu identifizieren, sondern auch die dazu gehörenden Merkmalen wie zum Beispiel Rheinbrücken, Häfen, und Fähranleger im Detail zu kennen. So kommt es zum Beispiel bei den Rheinbrücken darauf an, dass man die genaue Länge, Höhe und die darüber verlaufende Verkehrswege sowie die Anzahl der einzelnen Pfeiler im Flussbett benennen kann, um auch bei schlechter Sicht das Feuerwehrboot sicher über die Schifffahrtsstraße zu manövrieren.

Abschließend konnte sich die Prüfungskommission, die sich aus Vertretern der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung aus Mainz zusammensetzt, von den Fahrkünsten der beiden gestandenen Feuerwehrmänner überzeugen. Zum Prüfungsstress kam noch erschwerend dazu, dass zum Zeitpunkt der Rheinpegel sehr niedrig war. Schon beim kleinsten Fahrfehler wäre es dadurch zu einer Beschädigung am Feuerlöschboot gekommen. Dank der guten Vorbereitung und des großen Engagements der beiden “Kapitänsanwärter” konnte aber auch diese Prüfung erfolgreich gemeistert werden.

Beitrag drucken
Anzeige