Charlotte Quik MdL (Foto: Volker Zierhut)
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Kreis Wesel. „Man darf niemals ,zu spät‘ sagen. Auch in der Politik ist es niemals ,zu spät‘. Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.“ Diese Worte unseres Altbundeskanzlers Konrad Adenauer treffen den Nagel auf den Kopf: Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, im Dezember auf dem Bundesparteitag nicht noch einmal für den Parteivorsitz der CDU zu kandidieren, bietet eine große Chance. Eine Chance, verloren gegangenes Vertrauen und abgewanderte Wähler mit einer neuen Führung der Partei zurückzugewinnen.

Wenn ich im Dezember den Weg zum Bundesparteitag nach Hamburg antrete, dann reise ich gemeinsam mit einer großen Delegation aus Nordrhein-Westfalen in die Hansestadt. Die NRW-CDU wird etwa ein Drittel der 1000 Delegierten stellen. Für mich steht außer Frage, dass die Entscheidung über den künftigen Parteivorsitz der CDU hier bei uns in Nordrhein-Westfalen fallen wird.

Wer nicht zur Wahl stehen wird, das ist unser Ministerpräsident Armin Laschet – und darüber bin ich sehr froh! Denn wir brauchen ihn hier in Nordrhein-Westfalen, als Landesvater in Düsseldorf und als Chef unserer CDU NRW. Zu groß sind die Herausforderungen, denen wir uns in Nordrhein-Westfalen zu stellen haben, zu viel ist in den Jahren unter Rot-Grün liegen geblieben und versäumt worden, das noch repariert werden muss, als dass wir auf Armin Laschet verzichten könnten. Wir brauchen hier stabile Verhältnisse, um unser Land voranzubringen.

Den Kandidatinnen und Kandidaten, die ihren Hut bislang in den Ring geworfen haben, darunter Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und auch Friedrich Merz – letztere stammen beide aus NRW – traue ich diese Aufgabe vom Grundsatz her zu. Bei der Entscheidung, welcher der Kandidaten (generisches Maskulinum!) am Ende meine Stimme bekommt, werde ich mich davon leiten lassen, wer am ehesten in der Lage zu sein scheint, unsere Partei mit Leidenschaft in die Zukunft zu führen. Denn wir brauchen Aufbruch, nicht Vergangenheit! Wichtig ist für mich auch, die konservative Wurzel unserer Union wieder mehr in den Blick zu nehmen – und: Ein Nordrhein-Westfale an der Spitze der CDU Deutschlands wäre sicherlich nicht das Schlechteste.

Angela Merkel wird trotz ihrer Ankündigung, nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren, auch weiterhin das Amt der Bundeskanzlerin ausüben. Ich bin überzeugt, dass sie mit all ihrer Erfahrung keine „Lame Duck“ sein wird, wie Amerikaner ihre Präsidenten gern bezeichnen, die kurz vor dem unwiderruflichen Ende ihrer Amtszeit stehen. Sie hat unsere Bundesrepublik in vielen Jahren gut geführt. Das wird sich in dieser Legislaturperiode nicht ändern. Wir stehen nicht schlecht da und dürfen uns dies von einigen Parteien auch nicht einreden lassen. Als aktuelles Beispiel reicht ein Blick auf die Arbeitslosenzahlen, die sich auf einem Rekordtiefstand befinden.

Trotzdem haben die beiden Wahlen in Bayern und Hessen gezeigt, dass viele Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz nicht mehr bei der Union gemacht haben. Dieses verloren gegangene Vertrauen müssen wir zurück gewinnen. Ein neuer Parteichef oder eine neue Parteichefin bietet die besten Chancen für eine Trendwende. Konrad Adenauer, um ihn abschließend noch einmal zu zitieren, hat es treffend zusammengefasst: „Fallen ist weder gefährlich noch eine Schande. Liegenbleiben ist beides.“

Ein KlarKlick von Charlotte Quik MdL, Kreis Wesel

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