Weihbischof Rolf Lohmann nutzte in Voerde die Gelegenheit, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)
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Voerde. Als Hendrik Drüing, Pfarrer der Jugendkirche „effata“, die einzelnen Gruppen begrüßt, hört man aus unterschiedlichen Bänken in der St. Paulus Kirche, Voerde, Applaus. Etwas leiser bei der recht kleinen Gruppe aus Elten und Hüthum um Pfarrer Theo van Doornick, umso lauter bei den Gastgebern aus Voerde. Und auch aus Wachtendonk, Kleve und Lembeck waren am 12. Oktober Jugendliche nach Voerde gekommen, um an der Jugendkatechese teilzunehmen.

Bei solch einer Jugendkatechese haben die Teilnehmer die Möglichkeit, über zentrale religiöse Fragen zu diskutieren. Eingeladen zu dem Gespräch, in diesem Jahr zum Thema „Suche Glauben“, hatte Weihbischof Rolf Lohmann. Unterstützt wurde er von der Jugendkirche „effata“ aus Münster mit der effata-Band und dem für die kirchliche Jugendarbeit am Niederrhein zuständigen Regionalbüro West mit Sitz in Xanten. Er freue sich, sagte der Weihbischof zur Begrüßung, die Möglichkeit zu haben, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.

Dabei setzten die Organisatoren auf eine besondere Mischung: Moderne Medien und bunte Beleuchtung kamen ebenso zum Einsatz wie anspruchsvolle Wortbeiträge. So durften die Jugendlichen ausnahmsweise sogar ihre Handys nutzen, um an einer Umfrage teilzunehmen, deren Ergebnis in Echtzeit auf eine Leinwand projiziert wurde. Und Weihbischof Lohmann erklärte, was man unter dem Ausdruck „Glauben“ verstehen kann und wie eng der Glauben mit Vertrauen verknüpft ist. Dabei schlug er den Bogen vom Vertrauen, das die Menschen einst zu Jesus hatten bis in die heutige Zeit, in der Teile des politischen Lebens von Vertrauensverlust geprägt seien: „Ohne Vertrauen gibt es Ärger und Konflikte untereinander“, warnte er. In einem zweiten Teil erzählte er dann sehr persönlich von seinem eigenen Glaubensweg, von der Kindheit über die Schul- und Studienzeit bis hin zur Bischofsweihe. „Zweifel gehören für mich zum Glauben dazu. Es gibt solche Situationen im Leben, in denen es nicht leicht ist, zu glauben, das ist natürlich, für Euch, für einen Priester und für einen Bischof“, gab er zu, „aber Zweifel können helfen, den Glauben zu hinterfragen und schließlich zu intensivieren.“

Anschließend hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, miteinander und mit dem Weihbischof zu reden. Für Sira, Lena, Benedikt und Leon ein besonderes Erlebnis. Nicht nur, dass der Weihbischof nett und offen gewesen sei, loben sie. Auch die Möglichkeit, mit ihm über ihre ganz persönlichen Glaubenserfahrungen zu reden, hat sie beeindruckt. Auch Lohmann bedankte sich nach den Gesprächen mit den Firmanden für die offenen Worte und die geteilten Erfahrungen.

Die nächsten Jugendkatechesen werden von Bischof Dr. Felix Genn in Münster angeboten, auch zu diesen Terminen sind Jugendliche vom Niederrhein und aus Recklinghausen willkommen. Weitere Informationen gibt es auf der Seite www.jugendkirche-effata.de im Internet. Dort wird auch im kommenden Jahr wieder zur Jugendkatechese am Niederrhein eingeladen.

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