Obermeister Ingo Pawlowski (2.v.l.) erhob die jungen Maler und Lackierer aus Krefeld und dem Kreis Viersen in den Gesellenstand (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld/Kreis Viersen. Vier junge Frauen und 16 junge Männer aus Krefeld und dem Kreis Viersen haben ihre Ausbildung zum Maler und Lackierer in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen. Im Krefelder Haus Greiffenhorst entband sie Obermeister Ingo Pawlowski von der Maler- und Lackiererinnung Niederrhein Krefeld-Viersen offiziell von den Pflichten des Lehrvertrags und erhob sie in den Gesellenstand. Anschließend nahmen sie ihre Gesellenbriefe und Abschlusszeugnisse entgegen.

Der Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer war des Lobes voll: „Ich gratuliere Ihnen, dass Sie eine anspruchsvolle Ausbildung geschafft haben. Sie haben gezeigt, dass Sie was drauf haben“, sagte er. Und: „Wir brauchen junge Menschen, die sich für das Handwerk entscheiden.“ Auch sein Willicher Amtskollege Josef Heyes war zur Lossprechungsfeier in das elegante roséfarbene Haus Greiffenhorst in Krefeld-Linn gekommen, einem ehemaligen Jagdschlösschen aus dem 19. Jahrhundert. Launige musikalische Akzente setzte Eike Sax mit dem Saxophon.

Die Gäste und der ausgewählte Rahmen, das alles drückte die Anerkennung für die jungen Menschen aus, die nach dreijähriger Ausbildung nun in den Gesellenstand eintreten. Und die sich damit für einen zukunftssicheren Weg entschieden haben. Denn: Die Auftragsbücher sind voll. Auch von Seiten der Kommunen. „Wir sind alle dabei, sehr viel Geld in die Infrastruktur zu stecken“, sagte Frank Meyer unter Hinweis darauf, dass allein die Stadt Krefeld in den nächsten Jahren 143 Millionen Euro in die Sanierung ihrer Schulen investieren wolle.

Auch Kreishandwerksmeister Rolf Meurer betonte in seiner Festansprache, dass er sich um die Zukunft der jungen Kollegen angesichts des derzeitigen Baubooms und des aktuellen Fachkräftemangels keine Sorgen mache. „Das Handwerk ist gefragt, das Handwerk ist anerkannt, das Handwerk wird gebraucht“, sagte er.  Doch auch im Handwerk sei ständige Weiterbildung erforderlich, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben. „Wer aufhört zu rudern, der treibt zurück“, so Meurers Mahnung.

Mehr als die Hälfte der 147 Innungsbetriebe in Krefeld und im Kreis Viersen bildet aus. Den jungen Malern und Lackierern stehen nicht nur sichere Arbeitsplätze, sondern auch vielfältige weitere Bildungswege offen, sei es in Richtung Meister, Techniker oder Ingenieur.

Frauen sind in diesem Berufsfeld gleichberechtigt anerkannt. Bianca Püttmann aus Nettetal ist Prüfungsbeste des aktuellen Jahrgangs. „Ich mag das Kreative, ich mag es, wenn es hinterher schöner aussieht als zuvor“, sagt die 20-Jährige, die ihre Ausbildung beim Landschaftsverband Rheinland in der LVR-Klinik Viersen gemacht hat. Das Handwerkliche sei schon immer „ihr Ding“ gewesen. „Büroarbeit, das ist nicht meins“, erklärt die junge Frau. Sie wird sich im Bereich Fahrzeuglackierung fortbilden.

Auch Moritz Bernecker (22) aus Krefeld hat die Lehrzeit beim Tönisvorster Unternehmen Harald Holthausen sehr gut gefallen: „Die Ausbildung war vielfältiger, als ich mir vorgestellt hatte, etwa beim Einbau von Akustikdecken, im Trockenbau und bei Bodenarbeiten.“ Er wird in seinem Ausbildungsbetrieb als Geselle weiterarbeiten.

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