(Foto: privat)
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Kamp-Lintfort. Bergbau am linken Niederrhein verabschiedet sich

„Glückauf Niederrhein.“ Das werden wir in Kamp-Lintfort im kommenden Jahr wohl nicht mehr hören. Denn am 31. Dezember endet die lange Ära des Steinkohleabbaus in Deutschland. Sie hat auch unsere Region über Jahrzehnte entscheidend geprägt. Um sich gebührend zu verabschieden, lädt die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am 15. September zu „Schicht am Schacht – Glückauf Niederrhein“ ein.

Am heutigen Donnerstag, den 30. August 2018, fand deshalb eine gemeinsame Pressekonferenz der Stadt Kamp-Lintfort und der IG BCE auf dem Veranstaltungsgelände des Lehrstollens statt. „Wie Sie wissen, ist der Bergbau ist nicht nur eines Mannes Sache, sondern es sind in Kamp-Lintfort tausende Bergmänner in die Grube eingefahren. Und ab 2019 ist hier nun endgültig Schicht am Schacht“, eröffnete IG BCE Bezirksleiter Matthias Jakobs das Pressegespräch. Um ihren Einsatz zu würdigen und sich bei der Kamp-Lintforter Bevölkerung zu verabschieden, findet die Veranstaltung „Schicht am Schacht – Glückauf Niederrhein“ statt.

In stimmungsvoller Atmosphäre wird auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Friedrich-Heinrich ab dem Nachmittag eine waschechte Bergmanns-Party steigen. Der Jugendspielmannszug „Glück auf Geldern 1947/ 67 e.V.“ wird das Publikum mit Bergmannsmusik begrüßen, gemeinsam mit dem Knappenchor Rheinland e.V. Informationsstände zeichnen Kamp-Lintforter Geschichte nach und sollen auch anregen zum persönlichen Austausch der Gäste. Anschließend wird WhiteRoom als Band des St. Bernhard Hospitals mit ihren gekonnt gecoverten Rock- und Pop-Hits dem Publikum für gute zwei Stunden einheizen. Ausklingen wird die Veranstaltung mit der einzigartigen Illumination von Förderturm und Zechengrube. Sie wird von den bekannten Lichtkünstlern „Lichtwechsel.Ruhr“ inszeniert und am Abend weithin sichtbar sein im gesamten Stadtgebiet. Gesponsert hat diese Lichtshow der Förderverein Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020.

„Für Kamp-Lintfort war der Ausstieg aus dem deutschen Steinkohlebergbau im Jahr 2012 eine einschneidende Veränderung. Seither ist schon viel geschehen. Das Stadtbild hat sich bereits erheblich verändert und wird sich im Zuge der Landesgartenschau und der damit verbundenen Neugestaltung des alten Zechengeländes zum neuen Stadtteil „Friedrich-Heinrich“ weiterhin nachhaltig verändern“, so Bürgermeister Christoph Landscheidt zur Zukunft Kamp-Lintforts als einstige Bergbaustadt. Es sei ihm jedoch auch ein Anliegen, alle Bergmänner durch die Veranstaltung „Schicht am Schacht“ nochmals ehrenvoll zu verabschieden, so Landscheidt weiter.

Unterstützt wird „Schicht am Schacht – Glückauf Niederrhein“ von der RAG Aktiengesellschaft, dem Förderverein Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 sowie der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition – Linker Niederrhein – e. V. Es werden 1.000 Gäste erwartet.

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