Oberhausen. Der 25. Gasometerlauf des Oberhausener Turnvereins ist Geschichte und wurde nun abgeschlossen mit der Übergabe der Spendensumme an Marion Kutzner, leitende Koordinatorin des Ambulanten Hospiz Oberhausen mit Sitz in der Marktstraße.
Im Vereinsheim des OTV konnte Detlef Sonntag einen Scheck über die stolze Summe von 2.000 Euro an Kutzner weiterreichen – ein solch hoher Betrag konnte im vergangenen Vierteljahrhundert noch nie erreicht werden. In seiner Ansprache nannte Sonntag einige Zahlen und Fakten: Vor dem Event war Klinkenputzen angesagt – Preise für die Tombola wurden gesammelt. Offensichtlich hat es sich gelohnt, fast jeder Teilnehmer bekam einen Preis. Ca. 200 kamen, ca. 250 Würstchen gingen weg und reichlich Getränke, die örtliche Presse machte mit und bedachte das Ereignis vor- und hinterher großzügig und auch das Wetter war besonders, es kam mit einen Paukenschlag – vorher wochenlang heiß und Dürre, hinterher wochenlang heiß und Dürre – pünktlich mit dem Schlagen der Startklappe goss es wie aus Kübeln. Noch drei Tage nach dem Lauf trockneten die Startnummern in Sonntags Garten. Aber die Arbeit hat sich gelohnt. Die Stimmung unter den Teilnehmern und Organisatoren war bombig, und das Ergebnis kann sich wahrhaftig sehen lassen.
Kutzner informierte über die Arbeit des Hospiz‘, das im letzten Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiern konnte. Der Hospizverein berät und begleitet schwerstkranke Menschen und Ihre Angehörigen durch ehrenamtliche Mitarbeiter. Damit ein schwerstkranker Mensch und seine Angehörigen gut versorgt und unterstützt werden können, ist es wichtig, dass viele Organisationen und Menschen Hand in Hand arbeiten. Aus diesem Grund ist das Ambulante Hospiz in vielen Netzwerken vertreten, z.B. im Palliativnetz und Netzwerk Demenz. Ein anderer Kooperationspartner ist das „Sternenzelt“, eine Begleitung für trauernde Kinder und Jugendliche.
Ein großer Teil der Mitarbeiter des Ambulanten Hospiz‘ arbeitet ehrenamtlich und wird ständig fortgebildet, hier findet die Spende des OTV Verwendung.
Ein anderes Aufgabengebiet des Vereins ist die Beratung und Begleitung von Menschen in Trauer. Auch für Fragen über Patientenverfügungen fühlt sich das Hospiz zuständig; es berät dazu kostenlos. Ein anderes Projekt in Zusammenarbeit mit dem ASB ist der „Wünschewagen“. Mit ihm können u. U. letzte Wünsche eines Schwerstkranken erfüllt werden, der noch einmal an einen bestimmten Ort möchte. In Begleitung von Fachpersonal kommt er dann gut ans Ziel. Auch hier werden zur Finanzierung Spendengelder eingesetzt.
Das erste Hospiz wurde 1986 in Recklinghausen in Betrieb genommen; heute ist der Bedarf an Plätzen hoch, es gibt überall Wartelisten. Eine Einweisung in ein Hospiz bedarf der Bescheinigung eines Arztes, die Kosten trägt die Krankenkasse. Angehörige werden, anders als bei einer Belegung in einem Alters- oder Pflegeheim, nicht zur Finanzierung des Platzes herangezogen.
Mit ihren Startgebühren haben sich die Teilnehmer des Gasometerlaufs nicht nur Spaß und Erfolg gesichert, sondern auch die Gewissheit, Gutes getan zu haben.