v.l. Feuerwehrchef Burkhard Klein, Steve Mackle, Markus Zacharias, stellv. Feuerwehrchef Sven Werner (Foto: Feuerwehr)
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Mülheim. Die Feuerwehr Mülheim an der Ruhr pflegt seit vielen Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zur Feuerwehr in Neuseeland. So war u.a. auch eine Delegation aus Neuseeland zu Gast bei der Einweihung der neuen Hauptfeuerwache im Jahr 2010. Derzeit ist ein Kollege aus Wellington in Neuseeland für drei Wochen zu Besuch in Mülheim.

Steve Mackle ist Senior Station Officer, also vergleichbar einem Beamten im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst. Er hatte sich in Neuseeland für diese Studienreise zur Feuerwehr nach Mülheim beworben und war Anfang des Jahres aus mehreren Bewerbern ausgewählt worden. Er wird in Mülheim durch Brandamtsrat Markus Zacharias begleitet, der im kommenden Jahr zu einem Gegenbesuch nach Neuseeland aufbrechen wird.

Steve Mackle hat sich während seines Besuchs über den Aufbau und die Struktur der Feuerwehr in Deutschland informiert und zeigte sich besonders an der deutschen Laufbahnausbildung für die Berufsfeuerwehren interessiert. Er konnte an verschiedenen Ausbildungsmaßnahmen teilnehmen, darunter auch ein Realbrandtraining in der Übungsanlage der Feuerwehr Mülheim. Er hat an einer Fernverlegeübung der MEO-Bereitschaft (2. Bereitschaft der Bezirksregierung Düsseldorf) zum Truppenübungsplatz Altengrabow in Sachsen-Anhalt teilgenommen und war sehr beeindruckt von den materiellen und personellen Möglichkeiten und Fähigkeiten einer solchen Feuerwehr-Bereitschaft „Marke NRW“.

Steve hat nicht nur verschiedene Einrichtungen, wie das Institut der Feuerwehren NRW in Münster, die Werkfeuerwehr Currenta in Dormagen oder das Trainingsbergwerk in Recklinghausen besichtigt, sondern einen tiefen Einblick in die deutsche Geschichte erhalten. So standen neben einem Besuch in Berlin die Besichtigung der ehemaligen Grenzübergangsstelle Helmstedt/Marienborn, des Grenzmuseums Schifflersgrund in Nordhessen und der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen auf seinem Besuchsprogramm. Er zeigte sich insbesondere von den noch spürbaren Zeugnissen der deutschen Teilung, aber natürlich auch von der KZ-Gedenkstätte tief beeindruckt.

Markus Zacharias, der einen Großteil des Besuchs organisiert und Steve insbesondere am Abend und den Wochenenden begleitet hat, wird im Januar 2019 nach Neuseeland fliegen, um dort 3 Wochen bei der Feuerwehr in Wellington zu hospitieren. Die Kosten für die Reise müssen die beiden übrigens selber tragen, aber das Engagement lohnt sich. Es wurden neue Freundschaften geschlossen und der Erfahrungshorizont um den Globus erweitert.

Nach drei Wochen Extrem-Sommer in Deutschland bricht Steve heute wieder nach Hause in das winterliche Wellington auf.

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