Selbsthilfe im Blick (von links): Karsten Mankowsky, Renate Gähl, Ärztin für Gesundheitsförderung mit Aufgabenbereich Selbsthilfe-Unterstützung im Kreisgesundheitsamt, Joachim Kortheuer von der Diabetes-Selbsthilfegruppe Grevenbroich und Edmund Feuster (Foto: M. Reuter/Rhein-Kreis Neuss)
Anzeigen

Rhein-Kreis Neuss. Die erstmals in ganz Nordrhein-Westfalen ausgerichtete „Selbsthilfetour 2018“ machte jetzt auf dem Marktplatz in Grevenbroich Station, wo der Rhein-Kreis Neuss mit Unterstützung zahlreicher Ehrenamtler die Organisation übernommen hatte. Bei bestem Wetter eröffneten Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky und der stellvertretende Bürgermeister Edmund Feuster die Veranstaltung. Beide unterstrichen die Bedeutung der 120 Selbsthilfegruppen im Kreis, die es den Betroffenen ermöglichen, ihre Erfahrungen mit Therapien und Hilfsmitteln auszutauschen. „Dabei helfen Gemeinschaftsgefühl und Verständnis, die Krankheit zu bewältigen und eine möglichst gute Lebensqualität zu erlangen“, hieß es.

Auf dem mit vielen Experten besetzten „Selbsthilfe-Truck“ wurde das Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ beleuchtet. Schlafstörungen und andere chronische Erkrankungen wie Schlafapnoe betreffen fast 30 Prozent aller Menschen in Deutschland. Dr. Martina Neddermann, Oberärztin im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth, gab eine Einführung ins Krankheitsbild und erklärte die Folgen von unbehandelter Schlafapnoe wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Adipositas oder Sekundenschlaf. Auf dieses Problem ging Anna-Sophia Börries, Referentin im deutschen Verkehrssicherheitsrat, detailliert ein und betonte, wie hoch die Unfallgefahren sind, wenn Verkehrsteilnehmer nicht ausgeruht unterwegs sind.

Werner Waldmann und Dieter Wahl vom Vorstand des Bundesverbands Schlafapnoe und Schlafstörungen diskutierten mit Börries sowie Marcus Hover, dem Hauptgeschäftsführer des Verbands Wirtschaft und Kommunikation in Köln, und Rudolf Schick als Vorstand des Vereins „Selbsthilfe Schlafapnoe Neuss und Umgebung“ die Herausforderungen für Lastwagenfahrer im Alltag. So stehen nicht genug Stellplätze zur Verfügung, die Fahrtzeiten sind lang, und es ist schwierig, sich als von Schlafapnoe betroffener Fahrer zu „outen“. Zum Abschluss des Vortragsprogramms klärte Privat-Dozent Dr. Till Hasenberg über den Zusammenhang zwischen Adipositas und Schlafapnoe auf.

Während des Selbsthilfetags standen den Besucherinnen und Besuchern zwölf Stände von Selbsthilfegruppen zur Verfügung. Informiert wurde zum Beispiel über Alzheimer, Krebs oder Osteoporose. Darüber hinaus stand ein „Diabetes-Mobil“ bereit. Komplexere Fragen der Besucher wurden aufgenommen und inzwischen in der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Rhein-Kreises Neuss und im Selbsthilfenetzwerk auf Kreis- und Landesebene weitgehend beantwortet.
Nähere Informationen zur Selbsthilfe unter den Telefonnummern 0 21 81/601 53 27 und 0 21 31/2 70 98 oder im Internet: www.rhein-kreis-neuss.de.

Beitrag drucken
Anzeige