Der Siegerentwurf des Architekturbüros Mulleners + Mulleners hat den Titel „Sieben Höfe“ (Grafik: Mulleners + Mulleners)
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Moers. Ein grünes „Höfe-Viertel“ soll aus dem Quartier Haagstraße zwischen Altstadt, Kastellplatz, Hanckwitzstraße und Schlosspark werden. Einige könnten privat sein, andere öffentlich, eventuell mit einem Quartiersplatz in der Mitte. Diese Idee ist ein Ergebnis eines Werkstattverfahrens, das mit einer Ausstellung der Entwürfe von vier Planungsbüros endet. Eine Fachjury hat entschieden, bei diesem Wettbewerb zweimal den ersten Rang zu vergeben. „Mulleners + Mulleners“ aus Haarlem in den Niederlanden und das Frankfurter Büro von Prof. Christoph Mäckler haben aus Sicht des Gremiums die besten Ideen entwickelt. Vorausgegangen war u. a. eine Bürgerbeteiligung im April. Angestoßen wurde das Werkstattverfahren, finanziert durch Städtebaufördermittel des Landes, im Jahr 2015 aufgrund der Umbrüche im Quartier. So möchte die evangelische Kirchengemeinde das denkmalgeschützte Tersteegenhaus und den Kindergarten Kleine Allee verkaufen. Das ehemalige Hafthaus im Besitz des Landes NRW wird nicht mehr genutzt. Außerdem gibt es Überlegungen der Arbeitsagentur für einen neuen Standort.

Altstadt weiterbauen
Wichtig sind beiden Büros öffentliche Wege, die den Innenbereich erschließen. Entlang der „Kleinen Allee“ könnten z. B. Hofhäuser entstehen. Die Bäume entlang der Allee sollen dabei erhalten bleiben. Im Hafthaus sind u. a. Hotel und Gastronomie denkbar, im Tersteegenhaus Dienstleistung und Wohnen. „Die Ideen greifen die bestehende städtebaulich Struktur und die besondere Atmosphäre der Moerser Altstadt auf“, freut sich der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp über die Siegerentwürfe. „Sie werden sicher nicht 1 zu 1 so umgesetzt werden, bilden aber eine solide Grundlage für die weitere Planung und Entwicklung des Quartiers.“ Die Ergebnisse des Werkstattverfahrens haben aus seiner Sicht gute Chancen, das Interesse von Investoren zu wecken.

Infobox: Alle Arbeiten des Werkstattverfahrens sind bis zum 31. Juli in einer Ausstellung im Alten Rathaus (Eingang Unterwallstraße), Foyer 2. Obergeschoss (vor Raum 2.006), zu sehen.

Das Büro „Mäckler“ sieht an der Kleinen Allee Hofhäuser vor. Der ehemalige Gefangenenhof könnte ein zentraler, öffentlicher Quartiersplatz werden (Grafik: Mäckler)
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