„Smart Living“ präsentierte die Elektro-Innung Krefeld in ihrem Ausbildungszentrum in Fischeln. Dr. Axel Fuhrmann (r.), Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, ging mit Hilfe einer VR-Brille durchs vernetzte Haus, beobachtet von (v.l.) Klaus Koralewski, stv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Obermeister Peter Rath, Bürgermeisterin Karin Meincke und Kreishandwerksmeister Rolf Meurer (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld. Smarte Technik stellte die Elektro-Innung Krefeld beim Tag der offenen Tür in ihrem Ausbildungszentrum vor, das vor 25 Jahren am Sterkenhofweg 5a in Fischeln eröffnet wurde.

Karin Meincke nimmt die Brille ab und sagt nur ein Wort: „Sensationell!“ Gerade ist die Krefelder Bürgermeisterin durch ein smartes Haus gegangen. Sie hat gesehen, wie das Licht automatisch anging, sobald sie einen Raum betrat. Sie hat erlebt, dass sich die Jalousien wie von selbst der Sonneneinstrahlung anpassten. Und als das Haus verließ, hat sie sich mit einem Blick auf das Control-Panel im Eingangsbereich davon überzeugt, dass alle Fenster geschlossen waren. Mit einem Knopfdruck hat sie daraufhin die Alarmanlage aktiviert. Danach ist sie zu ihrem Elektro-Auto gegangen, dass vor der Tür geladen auf sie wartete.

All das passierte in den letzten zehn Minuten im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜBA) der Elektro-Innung, und es passierte mit Hilfe einer Virtual Reality-Brille. Die Bürgermeisterin ist beeindruckt von der smarten Gebäudetechnik, bei der alles miteinander vernetzt ist: So kann der Bewohner von unterwegs via Smartphone das Licht schalten oder über die Kamera kontrollieren, wer vor der Tür steht. Die neuen Einbruchmeldeanlagen kommunizieren mit dem Telefon, schalten Licht, steuern Jalousieanlagen und schicken eine Meldung auf Telefon oder Tablet.

Damit der Nachwuchs im Krefelder Elektrohandwerk in diesen Zukunftstechnologien geschult wird, hat die Elektro-Innung mit Unterstützung des Bundesinstituts für Berufsbildung rund 160.000 Euro investiert. „Handwerk 4.0 hat bei uns längst begonnen. Wir Elektroniker bauen die digitale Welt“, sagte Obermeister Peter Rath, als er die Gäste zum Tag der offenen Tür begrüßte. Jungen Menschen, die daran mitarbeiten wollen, biete die Innung mit ihrem Ausbildungszentrum optimale Möglichkeiten. Während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule absolvieren die angehenden Elektroniker insgesamt elf einwöchige Schulungen im ÜBA. Rund 100 Auszubildende erlernen derzeit im Krefelder Elektrohandwerk den Beruf.

Ein weiteres Highlight ist der innovative Solar-Carport, den die Elektro-Innung vorstellte und an dem die Auszubildenden demnächst ebenfalls geschcult werden. Über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert der Carport den Strom für den VW e-Up des Ausbildungszentrums. Der Clou: Die Energie kann gespeichert und zum Beispiel nachts an das Auto abgegeben werden.

Als Festredner gratulierte Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, der Elektro-Innung zu ihrem „realen digitalen Ausbildungsschaufenster“. Vor 25 Jahren wurde das Ausbildungszentrum am Sterkenhofweg eröffnet, zuvor war es in gemieteten Räumen untergebracht. Nach wie vor biete die Bildungsstätte höchstes Niveau. Das Engagement der Innung für den Nachwuchs in einem der innovativsten und anspruchsvollsten Berufe sei „vorbildlich“, betonte Fuhrmann.

Mitverantwortlich für die gute Entwicklung ist Frank Halbach, der sich nach mehr als dreieinhalb Jahrzehnten als Ausbildungsleiter in den Ruhestand verabschiedete. Fuhrmann zeichnete den „Starkstrommotor“ für die Ausbildung mit der Bronzenen Medaille der Handwerkskammer aus. Nachfolger des 63-Jährigen ist Marco Scharnik (46).

Info:

Der Elektro-Innung Krefeld gehören 72 Fachbetriebe an. Seit der Eröffnung des Ausbildungszentrums am Sterkenhofweg 5a in Fischeln vor 25 Jahren wurden in rund 800 Lehrgängen insgesamt mehr als 6.000 Teilnehmer beschult. Mehr als 700 junge Elektroinstallateure und Elektroniker haben hier ihre praktische Gesellenprüfung abgelegt.

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