Peter Hahnen, mit einem essbaren Rheinlandtaler in der Hand, begrüßte die Gäste im Rokokosaal: Christoph Landscheidt, Karin Schmitt-Promny, Helene Riedel und Ansgar Müller (von links) (Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer)
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Kamp-Lintfort. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat das Team der Ehrenamtlichen des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp am 21. Juni mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Vertreten wurden die rund 100 Helfer bei der Verleihung durch Helene Riedel, die von Anfang an zu den Ehrenamtlern auf dem Kamper Berg zählt. Der Rheinlandtaler wird seit 1976 für herausragende Verdienste um die landschaftliche Kulturpflege verliehen.

Dr. Peter Hahnen, Leiter des Zentrums, freute sich sichtlich, die Ehrengäste im Rokoko-Saal des ehemaligen Klosters begrüßen zu können. Er erinnerte an die jüngere Geschichte des Gebäudes, dessen Zukunft nach dem Weggang der letzten Mönche zunächst ungewiss war. „Man kann viel bejammern, aber manchmal braucht es einfach etwas wirklich Neues und ein paar Leute, die die Ärmel hochkrempeln“, resümierte er. Er freue sich, dass das ehrenamtliche Engagement durch den LVR gewürdigt werde.

Einen Bogen aus dem 11. Jahrhundert in die Gegenwart spannte die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Karin Schmitt-Promny, in ihrer Laudatio. Nach einem kurzen Ausflug in die Geschichte der Zisterzienser, die 1121 das Kloster auf dem Kamper Berg gegründet hatten, beschied sie den Ehrenamtlichen: „Dank der mehr als 3000 Stunden, die sie jährlich leisten, gelingt es in vorbildlicher Weise, den Geist der Zisterzienser in Kamp wachzuhalten.“ Ohne das ehrenamtliche Engagement der mehr als 100 Helferinnen und Helfer würden es die Hauptamtlichen nicht bewältigen können, jährlich 30.0000 Besucher zu betreuen. „Ihnen allen gilt der heutige Tag, Sie alle werden mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet“, wandte sie sich an die Ehrenamtler, bevor sie die mit einem Medusenhaupt geprägte Plakette stellvertretend an Helene Riedel überreichte.

Landrat Dr. Ansgar Müller lobte die „wunderbare Atmosphäre der Ruhe“ auf dem Kamper Berg. „Ich komme immer gerne hierhin“, sagte er. Die Klostergeschichte werde von den Ehrenamtlichen weitergeschrieben, das Zentrum sei „ein Segen für Kamp-Lintfort und für den Kreis Wesel.“ Ihm sei bewusst, dass Kultur Geld koste, daher werde das Zentrum finanziell vom Kreis Wesel unterstützt. „Ich bedauere die Kürzung der Mittel“, sagte er mit Blick auf die im Kreistag mehrheitlich beschlossene Kürzung von Zuschüssen für die Arbeit des Kulturellen und Geistlichen Zentrums.

Von einer „Erfolgsgeschichte“ sprach der Kamp-Lintforter Bürgermeister Professor Christoph Landscheidt in Zusammenhang mit Kloster Kamp. Als er 1993 als Erster Beigeordneter in die Stadt kam, sei der Ort „alles andere als attraktiv oder inspirierend“ gewesen, das „Kleinod Kloster Kamp lag im Dornröschenschlaf“, sagte er. Die spätere „Erfolgsgeschichte“ sei nur durch die Ehrenamtler möglich gewesen. Sie hätten geholfen, „die bahnbrechende Konzeption des Vereins, kulturelles Leben der Stadt und christliche Inspiration an diesem Ort zusammenzubringen“, umzusetzen. Der Bürgermeister versprach: „Wir als Stadt werden unseren Beitrag weiter leisten.“ Ebenso wie Landrat Müller, Peter Hahnen und Dechant Karl-Josef Rieger half er nach seinen Grußworten mit, die anwesenden Ehrenamtler im Rokoko-Saal zu überraschen: für jeden gab es eine essbare Kopie des Rheinlandtalers.

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