Der Löschangriff von außen mit einem Strahlrohr der Feuerwehr (Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Feuerwehr)
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Düsseldorf. Im Zuge einer viertägigen Ausbildungsveranstaltung für die Reservisten der regionalen Bundeswehreinheit fand am heutigen Freitag, 15. Juni, ein ganztägiger praxisorientierter Übungstag am Feuerwehrzentrum Garath statt. Rund 50 Soldaten von drei Kompanien der regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte aus Nordrhein-Westfalen, die unter anderem im Rahmen der Katastrophenhilfe tätig wird, hatten dabei die Möglichkeit an sieben verschiedenen Stationen nicht nur der Feuerwehr über die Schulter zu schauen, sondern vielmehr mit anzupacken.

Ein sehr abwechslungsreiches und kurzweiliges Tagesprogramm stand auf dem Plan, jeder Soldat durchlief sieben Stationen. Zunächst wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Garath die neue Fahrzeuggeneration für die Freiwillige Feuerwehr in Düsseldorf und deren Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Bei einer Brandschutzübung griffen die Soldaten dann zum Feuerlöscher. Nach einer kurzen Einweisung durch den Ausbilder konnte das Erlernte schnell in die Tat umgesetzt werden. Für Station der Höhensicherung gab es vorweg eine genaue Erläuterung zum Umgang mit den Ausrüstungsgegenständen sowie die Handhabung der wichtigsten Knoten. Unter Anleitung eines erfahrenen Höhenretters kletterten die Reservisten eine rund 15 Meter hohe Wand hinauf. Der Umgang mit der Höhe war zwar für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig, aber mit dem Wissen sowie dem Vertrauen in das Material und die Ausbilder meisterte auch hier jeder diese Station.

Bei der anschließenden Belastungsübung in der Atemschutzübungsstrecke mit persönlicher Schutzausrüstung wurden die Soldaten sehr gefordert. Das Besteigen der Endlosleiter oder das Hammerziehen waren durch die komplette Schutzausrüstung deutlich anstrengender als erwartet, was im Anschluss mit der Aufnahme von reichlich Wasser aber schnell kompensiert werden konnte.

Richtig brenzlig wurde die nächste Demonstration. In der gasbefeuerten Brandsimulationsanlage konnten die Teilnehmer sich einen persönlichen Eindruck von einer lichterloh brennenden Werkstatt machen. Hier blieben die Soldaten in sicherer Entfernung stehen, spürten aber trotzdem die extreme Strahlungswärme der Flammen, die sich über die Decke der Werkstatt den Weg nach draußen bahnten. Dies war für alle Teilnehmer sehr beeindruckend und zeigte noch mal, welchen Gefahren Feuerwehrleute beim Brandeinsatz ausgesetzt sind.

An der letzten Station war dann technisches Verständnis beim Sichern eines umgekippten Fahrzeuges gefragt. Hier lernten die Teilnehmer den Umgang mit den verschiedenen technischen Geräten der Feuerwehr kennen um einen verunfallten Pkw zu sichern.

Nach über fünf Stunden erlebnisorientierter und praxisnaher Stationsausbildung am Feuerwehrzentrum in Garath gab es für alle Teilnehmer auf beiden Seiten viele interessante und einprägsame Erlebnisse, die keiner so schnell vergessen wird. Der direkte Austausch zwischen der Feuerwehr und dem Landeskommando Nordrhein-Westfalen hat den Reservisten für einen späteren Einsatz in der Katastrophenhilfe deutlich mehr Handlungssicherheit und Hintergrundwissen verschafft. Hier waren sich nicht nur die Teilnehmer einig, sondern auch die Ausbilder der Feuerwehr sowie die Organisatoren auf beiden Seiten, dass eine organisationsübergreifende Zusammenarbeit jedem Einzelnen weiterhilft – aber vor allem den Menschen, die auf die Hilfe dann angewiesen sind.

Bereits seit vielen Jahren unterstützen und tauschen sich das Landeskommando Nordrhein-Westfalen sowie die Feuerwehr Düsseldorf aus. Über diesen langen Zeitraum sind viele Freundschaften entstanden und wurden besonders durch den Einsatz beim Pfingststurm “ELA” im Mai 2014 vertieft. Hier unterstützte die Bundeswehr mit über 250 Soldaten rund eine Woche lang die Feuerwehr bei der Wiederherstellung der Infrastruktur in der Landeshauptstadt. Durch den Sturm gab es innerhalb weniger Stunden mehr als 8.000 Schadensstellen in Düsseldorf, die unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr beseitigt werden konnten.

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