Oliver Schmaering (Foto: Marie-Luise Eberhardt)
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Mülheim. Oliver Schmaering wird für sein Stück „In dir schläft ein Tier“ in der Inszenierung des Theater an der Parkaue, Junges Staatstheater Berlin (Regie: Hanna Müller) mit dem Mülheimer KinderStückePreis 2018 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Der Jury gehörten in diesem Jahr Oliver Bukowski, Silvia Stammen und Martina van Boxen an. In der Debatte zeigten sich die Mitglieder der Jury weitgehend einig in ihrer Bewertung der fünf nominierten Kinderstücke. In der Finalrunde gab es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen „In dir schläft ein Tier“ und Christina Ketterings „Weiß ist keine Farbe“ ein einstimmiges Votum für Oliver Schmaerings erstes Kinderstück für Zuschauer ab 10 Jahren.

„In dir schläft ein Tier“ ist eine Hommage an die Wissenschaft. Das Mädchen Ultima ist krank und benötigt dringend Antikörper gegen die Diphterie. Die Forscher Behring und Ehrlich begeben sich auf die Suche nach einem Impfstoff. Die Jury hob die komplexe Thematik hervor. Das Stück spiele auf faszinierend vielen Ebenen: auf der realistischen, der mystischen sowie der wissenschaftlichen. Die Forschung werde als künstlerischer Prozess beschrieben, der auch Chaos inkludiert und Spaß machen darf. Außerdem verweigere sich das Stück der Eindeutigkeit, was sich in der hohen Varianz der Sprache widerspiegle: „Das Stück ist auf eine sehr intelligente Weise lustig, es ist poetisch, sinnlich, sprachlich großartig.“

Die Auszeichnung wird in einer feierlichen Matinee für alle diesjährigen Mülheimer Preisträger*innen – voraussichtlich am 24. Juni 2018 – an den Autor übergeben.

Zum vierten Mal vergab in diesem Jahr auch eine Jugend-Jury ihren eigenen Preis. Die acht Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren zeichneten Thilo Reffert für sein Stück „Mr. Handicap“ aus. In ihrer Begründung heißt es: „Wir haben uns für diesen Text entschieden, da das Thema Inklusion sehr relevant ist und unserer Meinung nach viel zu wenig in der Schule offen angesprochen wird. Wir konnten gut mit den Figuren mitfühlen und sie in ihrem Verhalten und in ihren Entscheidungen verstehen. Wir fänden es toll, wenn durch Ihren Text mehr Menschen für das Thema sensibilisiert werden und ihn als Anlass zum Umdenken nutzen.“

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