Der Flachsmarkt in Krefeld lockt zu Pfingsten wieder Besucher in den Stadtteil Linn mit seiner Burg (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
Anzeigen

Krefeld. Der Flachsmarkt in Krefeld-Linn beruht auf einer über 700-jährigen Tradition. Als der damals kurkölnische Ort in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert die Stadtrechte erhielt, brachten die Bauern ihren Flachs dorthin und tauschten ihn gegen Dinge des Alltages. Der Flachsmarkt auf dem Andreasmarkt entwickelte sich schnell zu einem Jahrmarkt, der außer regen Tauschgeschäften zwischen Bauern, Händlern und Handwerkern auch der Volksbelustigung diente. Dieses Markttreiben endete erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Das mittelalterliche Leben von Rittern, Knappen und Burgfräulein können Besucher von Samstag, 19. Mai, bis Montag, 21. Mai, rund um Burg Linn in Krefeld erleben. Auf dem Handwerkermarkt der „Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt“ werden heute kaum noch bekannte oder bereits historische Herstellungsprozesse und Produkte vorgeführt.

Schaukelpferdschnitzer, fotografische Scherenschnitte, Brillenmacher, Münzpräger und Bogenbauer – auf dem Flachsmarkt gibt es neben lieb Vertrautem einiges Neues zu entdecken und zu erleben. „Auch für uns ist es immer wieder spannend zu sehen, wie viel Potenzial in Sachen (Kunst-)handwerk in Deutschland und den angrenzenden Regionen noch schlummert“, freut sich Alexander Raitz von Frentz von der Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt über die zahlreichen Markt-Premieren in diesem Jahr. Auf dem Flachsmarkt in Krefeld kann man nicht nur schauen, vor allem für die kleinen Besucher ist er ein Mitmach-Paradies: Es wird gedrechselt, getöpfert, gefilzt und geschmiedet, getrommelt und vieles mehr. An allen drei Markttagen demonstrieren die Handwerker ihre Kunst und informieren über Arbeitsweisen, Ideen und Traditionen. Alles wird umrahmt von einem Unterhaltungsprogramm mit Musikantengruppen, Leierkastenspielern, Gauklern und Sängern. Und ohne die Ritter im Heerlager, die ihr Können beim Ringstechen, Helmschlagen, Rolandsreiten, Lanzenstechen und bei der Sauhatz unter Beweis stellen, ist der Flachsmarkt kaum mehr vorstellbar. Während der Turnierpausen haben die Besucher Gelegenheit, das Ritterlager und -leben aus nächster Nähe kennenzulernen.

Das Archäologische Museum Krefeld an der Rheinbabenstraße hat an Pfingsten von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Dort können sie eine spannende Reise in die Geschichte Krefelds unternehmen. Höhepunkte sind die Funde aus dem römischfränkischen Gräberfeld sowie dem römischen Kastell und seiner Siedlung. Das römische Kastell in Krefeld war Teil des Niedergermanischen Limes und soll 2020/22 als Welterbe anerkannt werden.

Der Flachsmarkt hat am Pfingstsamstag, 19. Mai, sowie am Pfingstsonntag, 20. Mai, jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Am Pfingstmontag, 21. Mai, können Besucher das bunte Treiben von 10 bis 18 Uhr erleben. An der Tageskasse kosten die Tickets acht Euro für Erwachsene (ab 16 Jahre). Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren zahlen zwei Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Am Samstag, 19. Mai, ist Familientag: Kinder unter 16 Jahren haben freien Eintritt.

Die Straßenbahn der Linie 044 hält direkt vor dem Eingang des Flachsmarktes und fährt an den Flachsmarkttagen in kürzeren Abständen. Ebenso verkehrt die Buslinie 059 im verkürzten Takt zwischen Uerdingen und Linn. Besucher, die von weiter anreisen, können mit dem Zug bis zum Hauptbahnhof Krefeld fahren und dort die Straßenbahnlinie 044 in Richtung Rheinhafen nehmen. Einige Züge halten auch direkt am Linner Bahnhof. Wer mit dem Auto anreist, gibt als Zieladresse „Rheinbabenstraße“ ein. Parkplätze sind von der Autobahn kommend ausgeschildert. Da diese nicht alle in unmittelbarer Nähe des Flachsmarktgeländes liegen, muss ein kurzer Fußweg eingeplant werden. Für alle Fahrradfahrer stehen zwei bewachte Radwachen an Kasse 1 (Ritterwiese) und Kasse 6 (Eltweg) zur Verfügung. Weitere Informationen stehen unter www.flachsmarkt.de.

Beitrag drucken
Anzeige