Alexander Roovers (Foto: Marc Pastoors)
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Mülheim. Zum Saisonziel des 1. BV Mülheims befragt, äußerte sich Steffen Hohenberg vor Saisonbeginn: „Wir haben unser Team […] verstärken können. Daher glaube ich, dass wir besser abschneiden als letzte Saison und peilen einen Platz unter den ersten vier an“. Wie goldrichtig die Einschätzung des Teammanagers war, zeigt sich nun nach 18 Spieltagen. Während man im letzten Jahr als Tabellensechster das Play-Off-Viertelfinale erreichte und in Düren ausschied, geht man in dieser Saison als Dritter in das Play-Off. Somit genießt man am kommenden Sonntag ab 17:00 Uhr Heimrecht und will mit einem Sieg in das Final-Four-Turnier einziehen. Vorher wartet aber eine unangenehme Aufgabe für den BVM. Mit dem TV Refrath empfängt man in der Mülheimer innogy-Sporthalle keinen geringeren als den amtierenden Deutschen Meister.

Zweimal kreuzten sich die Wege der beiden Mannschaften in der laufenden Saison. Und beide Male profitierten die Auswärtsteams davon, dass die Heimmannschaften nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Während Refrath bei ihrer 2-5 Heimpleite auf Carla Nelte verzichten musste, hatte der BVM im Rückspiel mit Lara Käpplein, Johanna Goliszewski, Robin Tabeling und Zvonimir Hölbling gleich vier Ausfälle zu beklagen und musste sich ebenfalls mit 2-5 geschlagen geben.

Und diese Serie könnte sich leider fortsetzen. Während der TV Refrath die Reise in das Ruhrgebiet in Vollbesetzung antreten kann, weilen die BVM´ler Adam Hall und Niluka Karunaratne bei den Commonwealth Games im australischen Gold Coast. Für Hohenberg ist damit die Favoritenrolle auch vergeben: „Durch die Ausfälle sind wir sicherlich Außenseiter“. Aber es wird kein Kampf David gegen Goliath werden, denn die Spieler des deutschen Rekordmeisters haben in dieser Spielzeit schon häufig genug gezeigt, dass sie solche Ausfälle mehr als kompensieren können. Und so macht sich im Team eine Jetzt-erst-recht-Stimmung breit. Dazu nochmals der Teammanager: „Die Ausfälle haben die übrigen Spieler noch mehr motiviert. Die sind alle heiß auf das Spiel“.

Mit Carla Nelte steht eine der erfolgreichsten deutschen Spielerinnen in Reihen der Refrather. Die deutsche Meisterin im Damendoppel hat in ihrer Paradedisziplin eine Siegquote von rund 85%. Und auch im Mixed ist ihre Bundesligabilanz positiv. Einer der jüngsten in der Liga, ist auch einer der besten Spieler. Der erst 17-jährige Ire Nhat Nguyen eilt in der Liga von Erfolg zu Erfolg und verließ in seinen elf Einzeln neunmal den Platz als Gewinner.

Auf Mülheimer Seite spielt insbesondere Alexander Roovers seit Wochen in einer bestechenden Form. In der Weltrangliste kletterte er erstmals unter die TOP100 und in der Liga flößt seine Gewinnquote von 87% im Herreneinzel jedem Gegner Respekt ein. Und so könnte es am Sonntag zu einem Showdown kommen, wenn sich im 2. Herreneinzel der 17-jährige Refrather und der Mülheimer Routinier in der letzten Partie des Tages duellieren.

Hoffentlich mit dem besseren Ausgang für den BVM, die mit einem Sieg am 05./06. Mai beim Kampf um den deutschen Meistertitel in Bischmisheim antreten dürften. Einen zusätzlichen Motivationsschub für die gesamte Mannschaft gab es noch aus dem fernen Australien, denn der Schotte Adam Hall kündigte an, im Mai beim Final-Four-Turnier mit einem traditionellen Kilt auflaufen zu wollen.

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