41 Kfz-Mechatroniker sprach die Innung des Kraftfahrzeug-Gewerbes Krefeld los. Obermeister Dietmar Lassek (vorne links) und Prüfungsausschuss-Vorsitzender Ulrich Vahling (rechts) gratulierten ebenso wie Kreishandwerksmeister Rolf Meurer (3.v.r.) und Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein (2.v.r.) (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld. 41 Kfz-Mechatroniker haben jetzt ihre Ausbildung in den Krefelder Autohäusern und Werkstätten abgeschlossen. Die Innung des Kraftfahrzeug-Gewerbes Krefeld erhob sie im Saal „Goldener Hirsch“ in den Gesellenstand. Fast alle sind von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen worden.

Kreishandwerksmeister Rolf Meurer kam direkt von einem Termin in München, 650 Kilometer war er an diesem Tag gefahren, und auch deshalb war sein Anliegen klar: „Ich möchte mit einem Auto unterwegs sein, auf das ich mich verlassen kann.“ Dafür brauche es ausgewiesene Fachleute – „und das sind Sie“, sagte Meurer mit Blick auf die frisch gebackenen Kfz-Mechatroniker im Saal.

In seiner Festrede hatte der Kreishandwerksmeister gute Nachrichten für die jungen Leute: „Ihre Zukunftsperspektiven sind fantastisch.“ Er fügte hinzu: „Ist Handwerk an sich schon eine tolle Sache, ist der Beruf des Kfz-Mechatronikers etwas ganz Besonderes. Hier geht es um schnittige Karosserien und sportliche Fahrleistungen, aber auch um High-Tech, Energieeffizienz und Sicherheit.“ 90 Prozent aller weltweit verkauften Luxusautos kämen aus Deutschland – hier würden neue Technologien zuerst eingebaut. „Derzeit wird das gesamte Kapitel Mobilität neu geschrieben“, betonte Meurer. Als Stichworte nannte er die Themen Elektro-Mobilität, Fahrzeuge mit Brennstoffzellen und autonomes Fahren.

Ebenso wie der Kreishandwerksmeister dankte auch Obermeister Dietmar Lassek den Eltern, Freunden und Partnern der jungen Gesellen, den Ausbildern in den Betrieben sowie den Lehrern der Berufsschule, den Mitarbeitern der Überbetrieblichen Ausbildung und den Mitgliedern des Prüfungsausschusses. Dessen Vorsitzender Ulrich Vahling sprach die Nachwuchshandwerker traditionsgemäß von den Pflichten der Lehrzeit los und erhob sie unter dem Beifall der zahlreichen Gäste in den Gesellenstand. Besonders geehrt wurde der Jahresbeste: Leo Naß vom Krefelder Motorenspezialisten Henkelhausen hatte das Top-Ergebnis erzielt. Dahinter belegte Jan-William Kempkes (Wolters Nutzfahrzeuge Krefeld GmbH) den zweiten Platz vor Michael Bongaerts und Frederic Lehnhoff, die beide ihren Beruf bei Tölke & Fischer erlernt haben.

An Autos hat Leo Naß immer schon gerne gebastelt und geschraubt. Deshalb hat er nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Garten- und Landschaftsbauer nun den Beruf des Kfz-Mechatronikers erlernt, wobei er die eigentlich dreieinhalbjährige Lehrzeit um sechs Monate verkürzen konnte. An seinem Arbeitsplatz im Unternehmen Henkelhausen hat der 23-Jährige beispielsweise mit Motoren für Schiffe, Lokomotiven und Baumaschinen sowie mit Notstromaggregaten zu tun – „mit allem, was irgendwie größer ist“, wie er sagt. „Bei einer Neuanfertigung ist es ungeheuer spannend zu sehen, wie aus einem Haufen Kleinteile ein funktionierender Motor wird“, erzählt Leo Naß. „2000 PS – und er läuft.“

Privat will der Jahresbeste eine ungleich PS-schwächere, aber ebenfalls große Herausforderung bewältigen: Er restauriert seinen 64er Volvo Amazon Kombi. „Der hat keine einzige Schraube mehr da, wo sie hingehört“, berichtet der Kfz-Mechatroniker. Wann sein komplett zerlegter Oldtimer in neuem Glanz erstrahlt, kann er noch nicht sagen – schließlich macht er bis auf die perlweiße Lackierung alles selbst. „Irgendwann wird er fertig“, lacht Naß. Fest im Blick hat er hingegen das Datum für seine berufliche Weiterentwicklung: Am 8. Januar 2019 beginnt er die Meisterschule.

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