René Bonn (sitzend) sowie (v.l.) Andreas Kühnel und Marco Schmidt posten auf der Facebook-Seite der Kreisleitstelle (Foto: Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss. Auch 2017 hatten Feuerwehren und Rettungsdienste wieder mehr zu tun als in den Vorjahren: 81 468 Einsätze verzeichnete die integrierte Leitstelle für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz des Rhein-Kreises Neuss im vergangenen Jahr; 2016 waren es 79 202 und 2015 insgesamt 75 280.

Alle Hände voll zu tun hatten die 29 Mitarbeiter der Kreisleitstelle, die im Wechsel in 24-Stunden-Schichten arbeiten, insbesondere im Vorfeld der Tour de France, die im vergangenen Jahr auch durch den Rhein-Kreis Neuss führte. „Am Veranstaltungstag selbst lief alles reibungslos“, berichtet René Bonn vom Führungs- und Lagedienst der Leitstelle. „Zahlreiche Rettungsdienste und Feuerwehren waren an den strategisch wichtigen Punkten im Einsatz.“ Ähnliche „Großkampftage“ haben die Disponenten jedes Jahr beim Neusser Bürger-Schützenfest und am Silvestertag. „An diesen Tagen sitzen natürlich mehr als die sonst üblichen fünf Einsatzbearbeiter hier in der Leitstelle, um die Notrufe entgegen zu nehmen und die Helfer bei Bedarf loszuschicken”, sagt Bonn.

Leitstelle neuerdings auch auf Facebook

Neu ist, dass die Kreisleitstelle seit Anfang des Jahres auf Facebook über ihre Arbeit informiert. René Bonn, der die Seite zusammen mit Marco Schmidt und Andreas Kühnel betreut, betont: „Wer Hilfe benötigt, wählt selbstverständlich – wie bisher – die 112. Denn auf unserer Facebook-Seite nehmen wir keine Notruf-Anfragen entgegen.“ Zufrieden zeigen sich die drei Mitarbeiter der Leitstelle mit dem Start ihres Facebook-Auftritts: Seit Anfang des Jahres wurde ihre Seite 750 Mal bereits „geliked“; den besten Beitrag über einen erfolgreichen Einsatz in New Jersey, der von Neuss aus koordiniert wurde, sahen mehr als 32 000 Menschen.

„Auf unserer Facebook-Seite informieren wir über aktuelle Einsätze wie zuletzt beim Sturm Friederike – aber auch darüber, was wir hier in der Leitstelle überhaupt machen“, sagen die drei Leitstellen-Mitarbeiter. „Wir wollen zum Beispiel in Zukunft auch zeigen, was passiert, wenn ein Notruf eingeht.“ Dabei übernehmen die Mitarbeiter in der Kreisleitstelle von Anfang an die Gesprächsführung: Sie fragen, der Anrufer antwortet. „Auf diese Weise verlieren wir keine wertvollen Sekunden und können Feuerwehrkräfte oder Rettungsdienst-Mitarbeiter sofort losschicken“, betont René Bonn.

Allein die Feuerwehren im Kreisgebiet rückten im vergangenen Jahr 5 921 Mal aus. Häufig standen dabei technische Hilfeleistungen im Vordergrund, von der Personenrettung bei Verkehrsunfällen bis zum Sturmeinsatz bei abgeknickten Bäumen. 46 387 Mal schickte die Leitstelle den Notfall-Rettungswagen los und organisierte insgesamt 29 160 Krankentransporte.

„Wir beobachten in den letzten Jahren landesweit gestiegene Einsatzzahlen im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr“, berichtet Hans-Joachim Klein, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises Neuss. „Einer der Gründe ist sicherlich der demographische Wandel: Der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung nimmt zu.“ Der Rhein-Kreis Neuss reagiert auf die vermehrte Nachfrage mit zusätzlichen Krankentransportwagen. Voraussichtlich ab 1. Juli 2018 soll ein weiterer Rettungswagen in Rommerskirchen stationiert werden.

Alle Notrufe unter 112 gehen in der Kreisleitstelle am Hammfelddamm ein. Dort nehmen die Disponenten – sie alle sind erfahrene Feuerwehrleute und im Rettungsdienst ausgebildet – die Anrufe an. Sie koordinieren die Einsätze der 1 600 Feuerwehrkräfte und 400 Helfer im Rettungsdienst von Dormagen bis Meerbusch.

Die Facebook-Seite der Kreisleitstelle ist zu erreichen unter facebook.com/kreisleitstelle rhein-kreis-neuss.

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