Screenshot Homepage Dr. Geerlings: Ladesäulen Neuss / Quelle goingelectric
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Neuss. Dem Neusser Landtagsabgeordneten Dr. Jörg Geerlings geht der Ausbau Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge nicht schnell genug. Er fordert mehr Anstrengungen zum Bau von Ladesäulen und weist daraufhin, dass es inzwischen mehrere Landesprogramme gibt, die den Ausbau mit beträchtlichen Summen fördern.

  • Stadt muss Bau von privaten Ladestationen ermöglichen und die öffentliche Infrastruktur ausbauen
  • Land fördert den Bau von Ladesäulen und unterstützt Kommunen bei der Umstellung der eigenen Fahrzeugflotte

„Fünf Jahre, nachdem der Rat der Stadt einstimmig einen Maßnahmenplan zur Förderung der Elektromobilität bis zum Jahr 2020 auf den Weg gebracht hat, fällt die Zwischenbilanz in Neuss nicht zufriedenstellend aus“, stellt Geerlings fest. „Das liegt nicht an der Bereitschaft zur Anschaffung eines Elektrofahrzeugs, im Gegenteil: diese steigt immens, was sich etwa an der steigenden Anzahl der Neuzulassungen ablesen lässt.“ Nach wie vor sei die Ladeinfrastruktur äußerst unbefriedigend. Das müsse sich ändern:

Zum einen müsse der Bau privater Ladestationen gefördert und nicht mit bürokratischen Maßnahmen verhindert werden. Kürzlich war ein Fall bekanntgeworden, in dem der Besitzer eines Elektrofahrzeugs einen Ladepunkt in seinem Vorgarten installieren wollte, was ihm jedoch aufgrund des geltenden Bebauungsplanes verwehrt wurde.

Zum anderen müsse die Stadt aber auch den Bau eines öffentlichen Ladenetzes in den Wohngebieten in den Blick nehmen. „In Neuss gibt es nur eine Handvoll öffentlich zugängliche Ladepunkte, das ist viel zu wenig. Der Bau von Ladesäulen in neuen Baugebieten wie dem Alexianer-Gelände oder dem Bauer&Schaurte-Gebiet muss Standard werden, in bestehenden Wohnquartieren können beispielsweise Laternen zu Ladestationen umgerüstet werden“, so Geerlings. Letztlich müssten vorhandene Ladesäulen auch gut auffindbar sein, dafür könne etwa eine Smartphone-App programmiert werden. In einem Antrag für die nächste Stadtratssitzung macht die schwarz-grüne Koalition den Netzausbau zum Thema.

Auch die nordrhein-westfälische Landesregierung fördert den Bau von Ladestationen, weiß Geerlings zu berichten. Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen bezahlt die Hälfte der Anschaffungskosten von privat genutzten Ladepunkten bis zu einer Grenze von 1.000 Euro. Öffentlich zugängliche Ladepunkte werden sogar mit bis zu 5.000 Euro bezuschusst. „Dieses Programm können wir in Neuss nutzen“, so Geerlings. „Ich erwarte, dass die Stadtverwaltung das bekanntmacht und unterstützt.“ Ein zweites Programm unterstützt die Kommunen bei der Umstellung ihrer Fahrzeugflotte auf andere Antriebsformen. Bis zu 300.000 Euro könnte die Stadt Neuss abrufen, die für Beratungsleistungen, E-Fahrzeuge und Ladestationen ausgegeben werden können. „Auch hier müssen wir als Stadt Neuss zugreifen, wenn der Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge gelingen soll“, so der Abgeordnete.

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