Eisrettungsübung im Jahr 2012; Hafen Marina und Rhein-Herne-Kanal nach langer Kälteperiode zugefroren (Foto: Feuerwehr Oberhausen)
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Rhein-Ruhr. Bei der aktuellen Wetterlage neigen die ersten Gewässer dazu einzufrieren. Der oft schöne Anblick einer Eisfläche an einem sonnigen Wintertag kann über die Gefahren hinwegtäuschen. Das Betreten von Eisflächen bedeutet oft Lebensgefahr!

Hier einige Tipps der Feuerwehr Oberhausen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn sie dennoch in das Eis einbrechen oder eine Person retten müssen, die ins Eis eingebrochen ist:

• Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Achten Sie auf Verbotsschilder und betreten Sie nur Eisflächen die ausdrücklich freigegeben werden.
• Kindern müssen vor den Gefahren gewarnt werden, denn besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten.
• Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe leisten kann.
• Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen). Warnen Sie andere Personen.
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall, dann ist schnelles und umsichtiges Handeln von großer Bedeutung:
• Setzen Sie als erstes einen Notruf über die europaweite Notrufnummer 112 ab oder bitten Sie jemanden, das für Sie zu tun. Machen Sie dabei möglichst genaue Angaben zum Aufenthaltsort und zur Anfahrt. Bitten Sie Passanten, die Rettungskräfte einzuweisen.
• Wer einbricht sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
• Im eiskalten Wasser verlassen den Verunfallten die Kräfte schon nach wenigen Minuten. Der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter! Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen. Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste/Rettungsring) und sich nicht zu weit hinaus wagen.
• Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, usw.) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
• Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig erwärmen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind speziell für die Eisrettung ausgebildet und halten Spezialgerät für den Notfall bereit.

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