Dr. Corinna Glasner, Scientific Project Managerin der aktuellen INTERREG V A Projekte EurHealth-1Health und health-i-care Karina Ilbertz, Fachkraft für Hygiene & Infektionsprävention St. Camillus Dr. Edith Fischnaller, Chefärztin Krankenhaushygiene / Leitung Zentralbereich Hygiene und Infektiologie Herr Sven Machan, Fachkraft für Hygiene & Infektionsprävention St. Camillus Dr. Ralf Krumpholz, Dezernent für Integration, Sport und Gesundheit, Verbraucherschutz und Feuerwehr Herr Georg Zimmermann, Geschäftsführer Fachklinik St. Camillus Hr. Sebastian Ivartnik, Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention Dr. Andreas Sander, medizinischer Geschäftsführer des Evangelischen Klinikums Niederrhein Dr. Thomas Rieger, Hygienearzt des Evangelischen Klinikums Niederrhein Fr. Christine Heinrichs, Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention des Evangelischen Klinikums Niederrhein Dr. Dieter Weber, Amtsleiter Gesundheitsamt Hr. Stefan Alexander Simon, Hygienearzt des Evangelischen Klinikums Niederrhein (Foto: Uwe Koeppen)
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Duisburg. Die Fachklinik St. Camillus, das Herzzentrum Duisburg und das  Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord sind mit dem Qualitätssiegel EQS1 des EurSafety Health-net, dem sogenannten MRSA-Siegel, ausgezeichnet worden. Die Verleihung des Siegels an Vertreter der Einrichtungen nahm Gesundheitsdezernent Dr. Ralf Krumpholz im Duisburger Rathaus vor. „Die krankenhausbedingten Übertragungen von multiresistenten Erregern konnten in den letzten drei Jahren, auch durch die Zusammenarbeit im MRE-Netzwerk, deutlich reduziert werden. Diese Entwicklung wollen wir auch mit der Vergabe des Siegels vorantreiben“, so Dr. Ralf Krumpholz.

Die Preisträger hatten sich durch die Einführung sogenannter Screenings bei der Aufnahme von Patienten sowie die besonders verantwortungsbewusste Umsetzung von Hygienestandards, insbesondere in Zusammenhang mit MRSA-Besiedlungen verdient gemacht.

Die Stadt Duisburg ist seit 2009 Mitglied des Euregionalen Netzwerks für Patientensicherheit und Infektionsschutz (EurSafety Health-Net), das sich grenzübergreifend für den Infektionsschutz, für die Eindämmung antibiotikaresistenter Erreger (MRE) und insbesondere für die Lösung der Probleme mit methicillin-resistenten Staphylococcus aureus Erregern (MRSA) nach niederländischem Muster in den deutschen Teilen des Netzwerks eingesetzt hat. Seit 2014 finden zu dem Thema auch regelmäßige Treffen in Duisburg statt, bei denen sich Teilnehmer aus allen medizinischen Bereichen mehrfach jährlich sehr konstruktiv mit diesen Problemen befassen.

Im Vordergrund der durchgeführten Maßnahmen in den ausgezeichneten Kliniken standen dabei die Umsetzung eines sogenannten Screenings bei der Aufnahme von Patienten und die korrekte Umsetzung von Hygienestandards, insbesondere im Zusammenhang mit MRSA-Besiedlungen. Die Umsetzung dieser Qualitätsziele wurde vom Gesundheitsamt der Stadt Duisburg überprüft. Weiterhin erfolgte eine zweite Überprüfung durch Dr. Corinna Glasner, Scientific Project Managerin der INTERREG V A Projekte EurHealth-1Health und health-i-care (in denen das EurSafety-Siegel weitergeführt wird) und Mitarbeitern des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen.

Damit sind jetzt in Duisburg vier Krankenhäuser nach diesen Vorgaben überprüft und zertifiziert worden. Dem Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen wurde als erstem Krankenhaus in Duisburg bereits das MRSA-Qualitätssiegel des EurSafety Health-Net verliehen.

Das Evangelische Klinikum Niederrhein mit den beiden Standorten Herzzentrum und Evangelisches Krankenhaus Duisburg-Nord ist Klinikum der Maximalversorgung, sodass sich die Umsetzung der im Qualitätssiegel geforderten Maßnahmen dort sehr nachhaltig auf die Patientensicherheit auswirkt. Die Fachklinik St. Camillus versorgt Psychisch- und Suchtkranke, bei denen eine mögliche Besiedlung mit multiresistenten Erregern auch zu einer weiteren Übertragung dieser Erreger mit nachhaltigen Folgen für die Mitpatienten führen kann. Durch den Erwerb dieses Qualitätssiegels setzen die Krankenhäuser zusätzlich zu den gesetzlichen Vorgaben noch weitere und darüber hinausgehende Anforderungen um, die im Sinne der Patientensicherheit sehr zu begrüßen sind.

Die Probleme mit mehrfach antibiotikaresistenten Erregern (MRE) sind in den letzten Jahren immer drängender geworden. Die Weltgesundheitsorganisation hat schon zum Weltgesundheitstag in 2014 Alarm geschlagen, dass sich auch in der europäischen Region multiresistente Erreger weiter ausbreiten. Umso wichtiger ist die Umsetzung aller möglichen vorbeugenden Maßnahmen, um die Verbreitung der Erreger zu verringern.

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