Die Lourdes-Grotte im Nikolauskloster besteht seit über 105 Jahren (Foto: privat)
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Rhein-Kreis Neuss/Jüchen. Ein Mann, der in die Geschichte einging, vielreisend, den Menschen nahe und beliebt, später jedoch auch stark von Parkinson gezeichnet. Die Rede ist vom heiligen Papst Johannes Paul II.  Doch nicht erst, als er krank war, fühlte er sich verbunden mit von Krankheit Heimgesuchten. So war er es, der bereits im Jahre 1993 den Weltgebetstag der Kranken einführte, um sie in Gedenken und Gebet auf ihrem Leidesweg zu stützen.

Jenen Tag begeht die katholische Kirche am 11. Februar, dem Fest „Unserer Lieben Frau von Lourdes“ als Gedenktag der Erscheinungen der vierzehnjährigen, an Asthma leidenden Heiligen Bernadette Soubirous. Aus diesem Anlass wird am Freitag, den 16. Februar im Nikolauskloster in Jüchen/Damm um 17.00 Uhr eine festliche Marienmesse gefeiert, in der besonders für alle Kranken gebetet wird. Diese werden mit ihren Begleitern während des Gottesdienstes gesegnet. „Die Segnung gibt Personen von je her Anteil an Gottes Kraft. Und Kraft ist es, die Kranke oft am meisten benötigen neben Zuneigung und dem Gefühl des Getragen-Seins von nahestehenden Menschen“, weiß Pater Felix Rehbock OMI und verweist dabei auf die Ausgrenzung Kranker, die bereits zu biblischer Zeit stattgefunden. „Diese Ausgrenzungen mögen heute ein anderes Gesicht haben, aber sie dauern auch noch in unsere Zeit hinein. Nicht selten fühlen sich Kranke einsam oder trauen sich nicht, die Hilfe anzufordern, die sie eigentlich benötigen. Viele sehen sich auch als Last. Andere leiden an psychischen Krankheiten, die gesellschaftlich verpönt sind.“ Oftmals sei die Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit fließend. Nicht jedem Kranken sehe man sein Leiden äußerlich an, betont der Ordensmann. „Wir möchten alle Kranken, an was sie auch leiden, Gutes zusprechen und ihnen zeigen, dass sie den Weg ihres Leides nicht alleine gehen. Ebenso wollen wir diejenigen im Gebet stützen und einladen, die die Krankheiten anderer mittragen.“

In der schwierigen Zeit kann somit der Glaube eine Orientierungshilfe sein. Gottes Beistand ist auch in den Tälern des Lebens sicher. Es hilft, sich das hin und wieder auch von Menschen sagen zu lassen. Genau das will die Segnung der Kranken: Segnen bedeutet so viel wie „Gutes sagen“, Mut machen. „Genau das werden meine Mitbrüder Pater Wittemann und Pater Kames in dieser Segnungsfeier am Freitag tun, kommentiert Pater Felix und stellt weiter klar: „Die Segnung heilt vielleicht nicht zwingend die Krankheit, aber sie gibt auch Hoffnung und Zuversicht von Gott her, um persönliches und auch fremdes Leid auszuhalten. Gesegnet werden darum nicht nur die Kranken selbst, sondern auch Familienangehörige und die Pflegenden der Kranken.“

Im Anschluss an die Marienmesse wird es eine Lichterprozession zur Grotte im Klosterpark geben. Die Felsenhöhle ist jener des Marienwallfahrtsortes Lourdes nachgebildet. Die Lourdes-Grotte im Nikolauskloster besteht seit über 105 Jahren. „Täglich suchen vielen Menschen die Marienfigur auf, um Hilfe oder Trost zu suchen. Am Fuße der Frau, die als Identifikationsfigur für die Leidenden gilt, wird ein abschließendes Gebet stattfinden, das den Weltgebetstag der Kranken würdig beschließt“ betonen die Oblatenmissionare.

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