Ein alter Gefährte gehört noch lange nicht zum „alten Eisen“ (Foto: Freiwillige Feuerwehr Voerde)
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Voerde. Ein alter Gefährte gehört noch lange nicht zum „alten Eisen“

Bei dem Löschzug Voerde der Freiwilligen Feuerwehr steht noch ein ganz besonderer Schatz im Gerätehaus. Ein leichtes Löschgruppenfahrzeug mit dem Baujahr 1942. Dies wurde damals im Kriegsgeschehen angeschafft und war das erste motorisierte Löschfahrzeug der damaligen Gemeinde Voerde. Im Lauf seiner Einsatzzeit hat das Fahrzeug einiges mitgemacht. Heute rückt das Fahrzeug nicht mehr zu Einsätzen aus, allerdings wird es noch immer für besondere Anlässe, wie z.B. Hochzeiten von Feuerwehrangehörigen, genutzt. Der Wagen wird von einer Gruppe Feuerwehrmitglieder in Stand gehalten und renoviert. Nachdem das Fahrzeug 1963 in Voerde ausgemustert wurde, fuhr es noch 3 Jahre für die Löschgruppe Löhnen, anschließend wurde es auf dem Flugplatz schwarze Heide eingesetzt und danach als Werbefahrzeug in Dinslaken abgestellt. Erst 1981 kam es wieder zurück zur Stadt Voerde. Eine erste größere Renovierung wurde vorgenommen.

Im Jahr 2007 wurde dann der Motor revidiert, da einige Ventile verbrannt waren.

Doch Anfang des Jahres 2017 standen die Kameraden vor einer neuen Herausforderung. Die Ölpumpe versagte den Dienst. Nachdem der Motor zerlegt war, stellte man fest, dass der fehlende Öldruck seine Spuren hinterlassen hatte. Alle Lager waren defekt und auch die Kolben waren verschlissen. Also nahezu ein Totalschaden.

(Foto: Freiwillige Feuerwehr Voerde)

Nach kurzer Beratung wurde einheitlich beschlossen, dass man auf jeden Fall versuchen wollte das Fahrzeug nicht aufzugeben. Doch die Herausforderungen waren hoch. Die Ersatzteilverfügbarkeit für ein 75 Jahre altes Auto ist eher bescheiden. Hinzu kommt, dass der in diesem Fahrzeug eingesetzte Motor nur in einer geringen Stückzahl produziert wurde und somit viele Teile dementsprechend nur bei diesem Fahrzeugmodell zum Einsatz kamen. Aus diesem Grund schieden acht andere, häufiger vorkommenden Oldtimer, als Ersatzteillieferanten aus.

Letztendlich mussten die Zahnräder der Ölpumpe, die Lager und auch die Kolben individuell neu angefertigt werden. Dazu wurden viele hundert Stunden für Recherchen, Planungen und natürlich auch für die Montage eingesetzt.

Doch die Mühe hat sich gelohnt. Der Wagen läuft nun wieder wie ein „neuer Alter“. So dass er bereits wieder anlässlich einer Eisernen Hochzeit eingesetzt werden konnte.

Mit der Überarbeitung gehört der Gefährte hoffentlich noch lange nicht zum „alten Eisen“.

Wir möchten uns hiermit auch bei folgenden Firmen für ihre kompetente Unterstützung währen der Instandsetzung bedanken: Paul Fischer Zahnradfabrik, Wahl Spezialkolben, Gleitlager und Metallverarbeitung GmbH Osterwieck und Ferring Motoren GmbH.

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