Elke Marnette (Foto: AWO)
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Duisburg. Weggefährten, Kollegen und Mitarbeiter: Gemeinsam sagten sie Elke Marnette „auf Wiedersehen“ und „bis bald“.

Nach über 27 Jahren im Einsatz für die Integrationskurse geht die Mitarbeiterin der AWO-Familienbildung zum Monatsende in den Ruhestand. Gökce Yesilyurt übernimmt dann die Aufgabe, 35 Deutschkurse der AWO-Duisburg zu koordinieren und zu organisieren.

Elke Marnette hat seit 1990 den Bereich Integrationskurse für die AWO-Familienbildung betreut. In der Zeit lernten Menschen aus mehr als 60 Nationen von Afghanistan bis Zimbabwe Deutsch bei der AWO. Sie lernten zudem, Kultur und Lebensweise in ihrer neuen Heimat Deutschland verstehen. In den vergangenen 27 Jahren waren es mehr als 10.000 Frauen und Männer, die Elke Marnette auf Kurs brachte.

Zum Ausstand am Montag dankte AWO-Geschäftsführer Wolfgang Krause der Fachbereichsleiterin für ihren großen Einsatz. „Die Sprachkurse waren für sie nicht nur Beruf, sie waren eine Herzensangelegenheit. Das verdient größte Wertschätzung.“

Abteilungsleiter Dr. Martin Florichs fügte als Beleg für dieses große Herz an: „Mich beeindruckt immer wieder, wie sich Elke Marnette auch noch nach Jahren an Kursteilnehmer erinnert. Sie kann sie beim Namen nennen und hat ihre Geschichte im Kopf. Das zeigt, wie sehr es ihr immer um jeden einzelnen ging und nicht allein darum, dass alle Kursplätze ausreichend besetzt sind.“

Als Gast der Abschiedsfeier sagte Ulrich Loose vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Dank für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Vertreterinnen und Vertreter der weiteren Duisburger Kursanbieter wie der VHS und des Evangelischen Bildungswerkes verabschiedeten sich ebenfalls persönlich von ihrer Kollegin. Elke Marnette freute sich sichtlich über den Zuspruch für die geleistete Arbeit und erinnerte zugleich daran, wie sich die Themen Migration und Integration seit den 1990er Jahren verändert haben: „Früher lernten bei uns vor allem türkische Frauen und Männer Deutsch. Inzwischen besuchen Menschen aus einer Vielzahl von Ländern unsere Kurse.“

So fragten vor wenigen Jahren noch viele Bulgaren und Rumänen nach dem Integrationsangebot, während inzwischen sehr viele anerkannte Flüchtlinge wieder die Schulbank drücken, um sich auf ihr Leben in Deutschland und eine möglichst schnelle Rückkehr ins Berufsleben vorzubereiten.

Elke Marnette: „Es kommen immer neue und andere Menschen zu uns. Was nie aus dem Blick geraten darf: Es sind immer Menschen. Sie bringen ihre Lebensgeschichte mit und sie verbinden mit unseren Kursen Hoffnung auf einen Neuanfang. Unsere Kursleiterinnen und Kursleiter übernehmen dabei eine große Verantwortung. Dass wir ein so gutes Dozenten-Team haben, macht mich ein bisschen stolz. Und es macht mir auch den Abschied ein bisschen schwerer.“

Nicht zu vergessen: Neben der Arbeit für die Integrationskurse organisierte Elke Marnette auch weitere Kurse für Erwachsene in der AWO-Familienbildung: Von Ringelsockenstricken über Englisch für Menschen, die mindestens an Jahren fortgeschritten sind, bis zu Sport- und Fitnessangeboten.

Weitere Informationen: Gökce Yesilyurt, Telefon: 0203 3095-642.

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