Dr. med. Sebastian Schmidt, Chefarzt der Klinik für Urologie am EKO. (Foto: © EKO.)
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Oberhausen. Im EKO. können gutartige Prostatavergrößerungen nun mittels HoLEP, einem speziellen Laserverfahren, behandelt werden.

Viele Männer mittleren Alters kennen das Problem: Vermehrte nächtliche Toilettengänge, auch tagsüber häufiger Harndrang und das Gefühl, dass die Blase nie leer wird. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Symptome auftreten und zum Alltagsproblem werden. Grund dafür ist häufig eine gutartige Prostatavergrößerung.

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, befindet sich direkt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Im Laufe des Lebens kann die Prostata an Volumen zunehmen. „An sich ist das nichts Schlimmes oder Gefährliches“, erklärt Dr. Sebastian Schmidt, kommissarischer Chefarzt der Klinik für Urologie am Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO.). „Die Lebensqualität kann dadurch jedoch immens eingeschränkt werden.“ Denn viele Betroffene leiden unter häufigem Harndrang, Startschwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnwegsinfekten, Prostatainfektionen, unter Umständen sogar unter Blasensteinbildung oder Schäden an den Nieren.

Milde Beschwerden können durch Medikamente gelindert werden. Bei größerem Leidensdruck des Patienten kann eine Operation helfen. Im EKO. nutzen die Ärzte hierfür nun eine neue, schonendere Operationsmethode: Die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) ist ein Verfahren zur Reduzierung der Prostatagröße bei Männern. Es simuliert das Operationsprinzip der offenen Prostataausschälung – der Eingriff erfolgt aber komplett durch die Harnröhre ohne sichtbaren Schnitt. Auch Männer mit einer sehr großen Prostatadrüse können die Ärzte so operieren und ihnen dadurch einen Bauchschnitt ersparen. Da der Laser außerdem blutstillend wirkt, ist die Operation auch unter Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten möglich, die immer mehr ältere Menschen aufgrund von Nebenerkrankungen nicht absetzen dürfen. „Insgesamt kommt es bei diesem Verfahren zu weniger Nebenwirkungen“, sagt Dr. Schmidt.

Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Laserverfahren: Die Ärzte können Gewebe zur feingeweblichen Aufarbeitung entnehmen, um eine bösartige Erkrankung der Prostata auszuschließen.

„Wir freuen uns, dass wir im EKO. unseren Patienten diese Operation nun anbieten können“, betont Dr. Schmidt. Experten aus dem europaweit führenden Zentrum für diese Methode, dem renommierten Laserzentrum des Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berlin, haben das Personal im EKO. für diese Eingriffe geschult.

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