Wolfgang Baum (rechts), verantwortlich für die Unternehmensentwicklung der ENNI Stadt & Service, bei der Übergabe des Förderbescheids durch Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, in Berlin (Foto: privat)
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Moers/Rheinberg/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat der wir4-Region ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gemacht. Minister Christian Schmidt gab Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg am Dienstag die Zusage, hier den Ausbau eines flächendeckenden Breitbandangebotes mit rund 14 Millionen Euro zu unterstützen. Damit entsprach das Ministerium dem Förderantrag der ENNI Stadt & Service Niederrhein (ENNI), die gemeinsam mit Experten des Forschungs- und Beratungsunternehmens Innowise für die kommunalen Partner ein Konzept für eine geeignete Netzinfrastruktur entwickelt und bei Bund und Land Förderanträge gestellt hatte. Nach der Zusage des Bundes könnte die Region die ermittelte Wirtschaftlichkeitslücke von 28 Millionen Euro durch die zudem nun durch das Land NordrheinWestfalen erwartete Finanzspritze bald schließen. Möglichst schon 2018 wollen die Partner dann den Ausbau des benötigten Glasfasernetzes in den bislang unterversorgten Gebieten der wir4-Städte vorantreiben.

Die Digitalisierung ist auch am Niederrhein eines der großen Zukunftsthemen und ein bedeutender Standortfaktor für die Region. Die vier Städte arbeiten beim Breitbandausbau daher bereits länger zusammen. 2016 hatten sie über ihre gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft wir4 zunächst Industrie- und Gewerbegebiete analysiert und Handlungsempfehlungen für eine Optimierung erstellen lassen. Die ENNI hatten die Städte zudem beauftragt, in den Städten unterversorgte Haushalte und Schulen zu ermitteln und diese mit den Ausbauplänen führender Telekommunikationsunternehmen für die kommenden drei Jahre abzugleichen. Die dabei identifizierten sogenannten weißen Flecken sollen möglichst bis 2020 an die Datenautobahnen mit Übertragungsraten von 100 Mbit pro Sekunde angeschlossen sein. Rund 760 Kilometer Glasfaserkabel sind dazu nötig, um rund 4.000 Haushalte, 350 Unternehmen, und knapp 80 Schulen und Verwaltungsgebäudes schnelles Internet zu ermöglichen. Sobald die Finanzierungslücke gänzlich geschlossen ist, wird ENNI in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren ein geeignetes Telekommunikationsunternehmen für den schnellen Ausbau suchen.

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