Gayle Mahulette (Foto: Marc Pastoors)
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Mülheim. Diese Entwicklung hätte man dem Team um Mannschaftskapitän Alexander Roovers vor Saisonbeginn nicht zugetraut. Nach dem sechsten Rang in der Spielzeit 2016/17 hat sich die Bundesligatruppe des 1. BV Mülheim nach acht Spieltagen fest in der Spitzengruppe etabliert. Erst am vergangenen Sonntag wurde die Erfolgsserie von sieben Siegen aus sieben Spielen vom 1. BC Bischmisheim gestoppt. Doch die knappe 3-4 Schlappe im Saarland war kein Beinbruch. Vielmehr war es die Bestätigung eines guten Teamgeistes, dass man selbst beim Ausfall der beiden Stammspielerinnen Gayle Mahulette und Lara Käpplein mit einem Spitzenteam mithalten kann. Und so ist die erste Saisonniederlage für Teammanager Steffen Hohenberg kein Punktverlust sondern eher ein Punktgewinn bei einem der Ligafavoriten.

Am kommenden Sonntag ab 13:00 Uhr will die Mannschaft nun ihre exzellenten Vorrunde mit einem Sieg gegen den TSV 1906 Freystadt veredeln und sich möglichst viele Punkte als vorweihnachtliches Geschenk unter den Christbaum legen. Schauplatz des Geschehens wird letztmalig in dieser Spielzeit das Badminton-Leistungszentrum in der Südstraße sein. In allen dann folgenden Heimpartien wird man wieder in der gewohnten innogy-Sporthalle aufschlagen dürfen.

Der TSV Freystadt wird am Sonntag zum zweiten in Mülheim gastieren. Das Team aus der Oberpfalz legte in den letzten acht Jahren eine rasante Entwicklung hin. Von 2010 bis 2013 stieg man viermal hintereinander auf. Mit dieser Erfolgsserie führte der Weg von der sechsten Liga bis in die zweite Bundesliga. Nach drei Spielzeiten im Bundesligaunterhaus feierte man im Sommer 2016 den Aufstieg in die Beletage des deutschen Badmintonsports. Die durchweg junge Mannschaft wird durch Routiniers wie der Finnen Nanna Vainio, der Engländern Jenny Moore und den beiden ehemaligen deutschen Nationalspielern Lukas Schmidt und vor allem Oliver Roth, dem Ex-Vizeeuropameister im Herrendoppel, tatkräftig unterstützt. Mit einem ganz besonderen Transfercoup ließ der TSV Freystadt im Sommer aufhorchen, als man die ehemalige Nummer 3 der Weltrangliste, den Japaner Kenichi Tago, verpflichtete. Ob der Finalist der prestigeträchtigen Indonesia Open, India Open und Frensh Open im Badminton-Leistungszentrum zum Schläger greift, ist jedoch zweifelhaft, da er bislang in der Bundesliga noch nicht eingesetzt wurde.

Doch egal, wer am Samstag für die Oberpfälzer aufläuft, der BVM strotz nur so vor Selbstvertrauen. Teammanager Steffen Hohenberg gibt auch gleich die Marschrichtung vor: „Am liebsten würden wir unsere gute Hinrunde mit drei Punkten gegen Freystadt krönen.“ Nicht nur der aktuelle dritte Tabellenplatz beruhigt das Nervenkostüm, auch die internationalen Turniererfolge sorgen für eine breite Brust der Mülheimer. Dabei ist allen voran Alexander Roovers zu nennen, der in seinen sieben Einzelpartien bislang ungeschlagen ist. Vor Wochenfrist feierte der 30-jährige im irischen Blanchardstown seinen ersten internationalen Erfolg bei den Irish Open. Der Ausflug auf die grüne Insel lohnte sich allerdings auch für seinen schottischen Mannschaftskollegen Adam Hall, der dort mit seinem Partner Alexander Dunn die Doppelkonkurrenz dominierte. Auch für Gayle Mahulette zahlte sich der Ausflug nach Irland mit Abstrichen aus: Erst im Semifinale schied sie aus dem Turniergeschehen aus. Und so stehen die Vorzeichen für die 24-jährige Niederländerin nicht schlecht, nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Liga, ihre Einzelbilanz weiter zu verbessern. Mit ihrer designierten Gegnerin Nanna Vainio hat sie noch eine Rechnung offen, denn im vergangenen Jahr zog sie ebenfalls am 17.12. in drei Sätzen den Kürzeren.

Die Mannschaft ist indes zuversichtlich, auch gegen Freystadt als Sieger das Feld zu verlassen. „Obwohl die Mannschaft ein wenig müde ist, haben sie sich vorgenommen, gegen Freystadt einen guten Jahresabschluss hinzulegen“, zitiert der Teammanager die Stimmung in der Mannschaft.

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