Kirchenkreis An der Ruhr ehrt Ehrenamtliche der Jugendarbeit mit dem Hoffnungspreis (Foto: privat)
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Mülheim. Kirchenkreis An der Ruhr ehrt Ehrenamtliche
der Jugendarbeit mit dem Hoffnungspreis

„Dass wir so viele verschiedene Leute zueinander bringen können“, ist für Julian Kock (22) das Tollste an der Jugendarbeit in der Kirchengemeinde. Für das Gemeinschaft stiftende Engagement hat er mit elf weiteren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen der evangelischen Jugendarbeit den Hoffnungspreis des Kirchenkreises An der Ruhr entgegengenommen. „Nur stellvertretend“, darauf legt Julian Wert. „Rund 200 Ehrenamtliche machen Jugendarbeit in den Mülheimer Gemeinden“, schätzt Bert Walther, Jugendreferent des Kirchenkreises An der Ruhr. Ihnen allen gilt die Auszeichnung.

Nun hieß es für die Jugendvertreter, in die frisch gebügelte Ausgehuniform zu schlüpfen, denn verliehen wurde die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung vor großem Publikum beim Neujahrsempfang des Kirchenkreises zum Beginn des neuen Kirchenjahres mit dem 1. Advent. Zum 19. Mal wurde der Preis in diesem Jahr vergeben – dieses Mal sogar mit stehendem Applaus für die Geehrten.

„Der Preis macht uns stolz und ermutigt uns weiterzumachen“, dankte Felix Hofmann aus der Jugend der Vereinten Ev. Kirchengemeinde stellvertretend für die Geehrten. „Ich bin viel selbstbewusster geworden, durch die ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde“, sagt der 21-jährige Ingenieursstudent. Felix Hofmann ist mittlerweile seit zehn Jahren in der Jugendarbeit dabei. Jetzt leitet er alleinverantwortlich Freizeiten und hat Spaß an besonderen Aktionen wie in diesem Sommer, als die VEK-Jugend hinter der Pauluskirche kurzerhand ein Beachvolleyball-Feld aufgeschüttete. Bei großen Projekten packen alle an. „Das ist das Gute an der evangelischen Jugend, wir haben eine Atmosphäre, in der jeder jeden unterstützt. Man kann persönliche Interessen einbringen und dann sehen wir, dass bei den Aktionen möglichst viele mitgenommen werden.“

Wie man andere mit ins Boot holt, in einer Gruppe Spiele anleitet oder auch deeskalierend einschreitet, wenn Konflikte entstehen, das lernen die jugendlichen Ehrenamtlichen in Schulungen, die auf Gemeinde- und Kirchenkreisebene angeboten werden. „Da geht es zum Beispiel um Pädagogik, Psychologie oder auch um Rechtliches“, erklärt Jugendreferent Bert Walther. „Im vergangenen Jahr haben wir über 100 Ehrenamtler geschult.“ In gemeindeübergreifend angebotenen Seminaren kommen auch politische Themen in den Blick. Unter dem Motto „kein Gras drüber wachsen lassen“, haben sich ehrenamtlich engagierte Jugendliche in Berlin mit der deutschen Geschichte beschäftigt, und dabei zum Beispiel auch den Mülheimer Bundestagsabgeordneten Arno Klare an seinem Arbeitsplatz besucht.

Neues kennenlernen und ausprobieren – da war Annika Matzak (16) bis vor Kurzem noch zurückhaltend. Seit zwei Jahren ist sie in der Jugend der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde aktiv. „Ich kann in der Gemeinde Dinge verwirklichen, die sonst nicht möglich wären“, sagt Annika Matzak (16). „Gar nicht so lange her, da saß ich noch im Konfi-Unterricht und Felix war mein Teamer“, erinnert sie sich. Dass Ehrenamtliche aus der Jugendarbeit den Konfirmandenunterricht mitgestalten, ist in vielen Gemeinden üblich. „Und ich habe gemerkt, welchen Spaß die Teamer hatten“, sagt Annika Matzak. „Deswegen wollte ich auch ein Teil davon werden.“ Heute leitet sie selber Konfi-Freizeiten, betreut eine wöchentliche Kindergruppe und macht mit im  Vorbereitungsteam für den „Gottesdienst bewegt“, der regelmäßig in der Pauluskirche gefeiert wird.

Sich auch mit Glaubensinhalten auseinanderzusetzen, ist für die ehrenamtlichen Jugendmitarbeiter nichts Ungewöhnliches. „Und es ist toll zu sehen, wenn sich in den Teilnehmenden wirklich etwas bewegt“, berichtet Felix Hofmann, der sich bei einer Freizeit-Andacht auf dem Segelschiff mit Teilnehmern über das Fisch-Symbol ausgetauscht hat. Nicht nur das Reden über biblische Themen, sondern das spezielle Gemeinschaftserlebnis ist es, was den besonderen Geist der evangelischen Jugendarbeit ausmacht, da sind sich die jungen Gruppenleiter einig. „Nach drei oder vier Tagen auf dem Segelschiff hat es sich angefühlt, als hätten wir uns schon Jahre lang gekannt“, beschreibt das Felix Hofmann. Marie Kaschak aus der Lukaskirchengemeinde hat den Kontakt zur Kirche nicht übers Segeln, sondern auch über den Konfirmandenunterricht bekommen. „Da gab es einfach einen Raum, in dem ich mich wohlfühlen konnte – da wollte ich gerne bleiben“. Gesagt – getan: Ein Jahr nach dem Konfirmandenunterricht öffnet die 15-jährige Schülerin anderen diesen Raum und bietet einen wöchentlichen Kindertreff an.

Die Angebote von Marie, Felix, Annika und Lukas sind nicht die einzigen, zu denen die Evangelische Jugend im Kirchenkreis An der Ruhr einlädt. Jede Woche werden rund von regelmäßige Treffes und Gruppen angeboten, besondere Events wie Beachvolleyball oder Karaoke kommen hinzu, ebenso wie Freizeiten und Aktionen vor Ort in den Schulferien.

Weitere Informationen zur Jugendarbeit des Kirchenkreises unter www.jugend-muelheim.de.

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