(Foto: Kobras)
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Dinslaken. Knapp vorbei ist leider auch daneben: Mit einer richtig starken Leistung konnten die Sikorski-Schützlinge den Tabellenführer lange Zeit ärgern, gefallen sind die Drachen jedoch nicht.

Es war mal wieder eines dieser Spiele, in denen die Kobras spielerisch und läuferisch unterlegen sind, jedoch mit ihrer Kampfkraft diese Defizite ausgleichen können. Trotzdem muss schon Vieles zusammenkommen, um dieses auch in einen Punktgewinn ummünzen zu können.

Gestern Abend zeigten sich die Kobras wieder von ihrer giftigen Schokoladenseite. Gegen Herford bewies man beim 2:4 (0:1; 1:2; 1:1), dass man an guten Tagen auch gegen die Großen der Liga mithalten kann.

Herford begann die Begegnung druckvoll und Marvin Haedelt war mehr Beschäftigung ausgesetzt, als ihm lieb sein konnte. Doch der Schnapper der Kobras, der übrigens einen guten Tag erwischt hatte, hielt die Kobras mit einigen guten Paraden im Spiel. Dies gab seinen Vorderleuten mehr Sicherheit und nach ca. 5 Spielminuten trauten sie sich nicht nur über die rote Linie, insbesondere Stefan Dreyer und Kevin Wilson erarbeiteten sich einige Hochkaräter, Zählbares sprang aber dabei leider nicht heraus. Im Gegenteil: Der Tabellenführer wusste gleich seine erste Überzahlsituation zu nutzen und nahm die 1:0-Führung mit in die Kabine.

Im Mittelabschnitt lief die Partie von Tor zu Tor, mit den zwingenderen Chancen für die Hausherren. Als eine weitere Strafzeit gegen die Kobras gerade abgelaufen war und sich die Mannschaft noch nicht sortiert hatte, nutzten die Gastgeber diesen Zustand aus. Der trickreiche Killian Hutt tanzte Tom Giesen und Marvin Haedelt aus und sorgte für einen 2-Tore-Vorsprung seiner Farben.

Im Verlaufe des zweiten Drittels verhängte der ansonsten gute Unparteiische noch drei weitere Strafen gegen die Kobras, die sich allerdings auch dem erfahrenen Zuschauerauge einfach nicht erschließen wollten.

Die Gäste waren trotzdem noch lange nicht gewillt, das Handtuch zu werfen. In einer dieser Unterzahlsituationen hielt Kevin Wilson kurz hinter der roten Linie einfach mal drauf und hatte beim 2:1 Kieren Vogel im Dragons-Gehäuse eiskalt erwischt. Doch eine weitere dieser zweifelhaften Überzahlsituationen konnten dann die Hausherren für sich nutzen. Ein Befreiungsschlag aus dem eigenen Verteidigungsdrittel der Kobras landete direkt bei Aaron Reckers, der aus seinem Verteidigungsdrittel Ross John Reed bediente. Dieser nahm von der roten Linie aus Fahrt auf und ließ Marvin Haedelt mit seinem satten Schuss in den oberen rechten Winkel keine Chance. Apropos Ross John Reed. Dieser spielte im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle.

Als Nikolai Tsvetkov, der im eigenen Verteidigungsdrittel den Puck führt, im Schlussabschnitt von dem Kanadier gecheckt wurde, traf er ihn wohl mit dem Schulterschutz im Gesicht, sodass Nikolai blutend zu Boden ging. Die Unparteiischen verhängten nach kurzer Beratung eine Matchstrafe gegen Herford’s Nummer 10.
Die daraus resultierende 5-minütige Überzahl nutzten die Giftschlangen zunächst zum 3:2-Anschlusstreffer durch Sven Linda, öffneten aber immer weiter ihre Abwehr, um auch den Ausgleich zu erzielen. Und dass die Westfalen nicht zufällig an der Tabellenspitze stehen, wurde dann durch einen clever angelegten Konter untermauert, der das 4:2-Endergebnis zur Folge hatte.
Es gab schon während des Spiels viel Lob für die Kobras seitens der Gäste-Fans. Und dass dies nicht zu Unrecht kam, zeigte die Wahl der Spieler des Abends. Auf Seite der Kobras wurde Kevin Wilson diese Ehre zuteil. Übrigens völlig verdient, doch man hätte aus einer sehr guten Mannschaft genauso gut auch ein oder zwei andere Akteure auswählen können.

Dass aber die Herforder ihren eigenen Torhüter zu ihrem Spieler des Abends kürten, zeigt doch wohl, wie häufig und gefährlich die Gäste immer wieder vor seinem Gehäuse aufgetaucht sind.

Es scheint sich heraus zu kristallisieren, dass die Kobras gegen die Großen der Liga besser spielen als gegen Mannschaften, die sich vermeintlich auf Augenhöhe befinden. Mal sehen, ob sich das bei der Begegnung gegen Meister Hamm am Sonntag bewahrheitet.

An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass die Partie um 1 Stunde nach hinten, auf 20:00 Uhr, verlegt wurde.

 

Herforder EV – Dinslaken Kobras                4:2 (1:0; 2:1; 1.1)

Torschützen Herford:                                       Gehring, Hutt, Reed, Nasebandt
Torschützen Dinslaken:                                   Wilson, Linda

Strafminuten Herford:                                     10 + 25 (Matchstrafe Reed)
Strafminuten Dinslaken:                                12

Zuschauer:                                                         584

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