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Duisburg. Gutartige, entzündliche Veränderungen des Magen-Darm-Traktes gehören zu den häufigsten Volkskrankheiten. Allein in Deutschland leiden rund 400.000 Betroffene darunter. Die Entzündungen unterscheiden sich von anderen Darmerkrankungen vor allem durch wiederkehrende oder länger anhaltende Krankheitsschübe und sind für Patienten oftmals mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Besonders häufig treten die beiden Formen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auf. Daher auch der Name des dazugehörigen Aktionstages Crohn & Colitis, der einmal jährlich im Herbst auf das Thema aufmerksam macht. Aus diesem Anlass informiert Priv.-Doz. Dr. Daniel Benten, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endoskopie in der Helios St. Johannes Klinik Duisburg, am Dienstag, 10. Oktober 2017 um 17.30 Uhr über aktuelle Diagnostik und Therapiemöglichkeiten.

Kaum ein anderes Organ des Körpers beeinflusst unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden so unmittelbar wie der Darm. Er ist über Millionen von Nervenfasern eng mit dem Gehirn verbunden und reagiert deshalb häufig empfindlich auf Stress oder bestimmte Gewohnheiten. Umgekehrt kann eine gestörte Darmfunktion schnell sehr belastend werden, vor allem wenn sie immer wiederkehrt. So geht es vielen Betroffenen mit einem chronisch entzündeten Darm, denn die häufigsten Begleiterscheinungen sind Bauchschmerzen und anhaltender Durchfall. Treten diese Symptome häufiger auf, sollten bei den Patienten die Alarmglocken schrillen. Die Wahrscheinlichkeit, etwa unter einem Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu leiden, ist dann groß, denn sie beide gehören zu den häufigsten Entzündungsformen. Wie diese Erkrankungen genau entstehen, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Als möglicher Auslöser gilt eine gestörte Interaktion zwischen dem Immunsystem des Darms und den Milliarden Darmbakterien, die normalerweise friedlich in unserem Darm leben. Bei einer überschießenden Reaktion des Immunsystems, für die auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, wird die Darmschleimhaut stark geschädigt.

Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, erste Anzeichen treten dabei oft schon in jungen Jahren zwischen 15 bis 35 auf. Sowohl bei Morbus Crohn als auch bei Colitis ulcerosa leiden die Patienten unter ähnlichen Symptomen: Bauchschmerzen bis hin zu Koliken und häufige, zum Teil blutige Durchfälle. Bei länger anhaltenden Schüben verlieren die Betroffenen an Gewicht und fühlen sich geschwächt. Die Erkrankungen können auch Auswirkungen auf Gelenke, Haut und Leber haben. Doch es gibt auch Unterschiede zwischen den Krankheitstypen, einer liegt in der betroffenen Körperregion: Während der Morbus Crohn den gesamten Magen-Darm-Trakt vom Mund bis zum After befallen kann, ist die Colitis ulcerosa hingegen auf den Dickdarm beschränkt. Mithilfe einer Darmspiegelung können Ärzte meist bestimmen, um welche Erkrankung es sich handelt. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Ging die Erkrankung früher oft mit schweren Gesundheitsfolgen und vielen Darmoperationen einher, stehen heute sehr effektive medikamentöse Therapien zur Verfügung, die die Entzündung in Schach halten. Auch eine Anpassung bestimmter Gewohnheiten kann die Lebensqualität massiv steigern. Wie genau die Behandlungsoptionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen aussehen, darüber spricht Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Daniel Benten in seinem Vortrag im Rahmen der Reihe „Gesund in Duisburg“ am Dienstag, 10. Oktober 2017. Die Veranstaltung beginnt um 17:30 Uhr und findet im Abteizentrum an der Helios St. Johannes Klinik, An der Abtei 1, 47166 Duisburg, statt. Im Anschluss steht der Gastroenterologe auch für Fragen zur Verfügung. Der Vortrag ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Hintergrund Chron & Colitis-Tag:
Zum zehnten Mal veranstalten die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) und das Kompetenznetz Darmerkrankungen den Crohn & Colitis-Tag. Vom 16. September bis 15. Oktober 2017 engagieren sich bundesweit Selbsthilfegruppen und Ärzte dafür, Aufmerksamkeit für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zu wecken und so der Tabuisierung der Krankheiten entgegenzuwirken.

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