v.l. Nancy Gasper (Leiterin stups-KINDERZENTRUM), Frank Meyer, Oberbürgermeister Stadt Krefeld, Diane Kamps, Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V., Karin Meincke, Oberin i.R. DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. (Foto: privat)
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Krefeld. „Am 2. September vor fünf Jahren haben wir noch mit Hochdruck das Gebäude eingerichtet und die Möbel aufgebaut – am letzten September-Wochenende 2012 haben wir dann alles geputzt, damit am 1. Oktober die Kinder kommen konnten. Heute können wir sagen, dass wir bei unseren Familien, in Krefeld und bei den Krefeldern insgesamt angekommen sind“ – Diane Kamps (Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld) und Karin Meincke (Oberin im Ruhestand / DRK-Schwesternschaft Krefeld) blicken mit Freude, Stolz und dem Gefühl, etwas dringend Notwendiges entwickelt zu haben, auf die vergangenen fünf Jahr stups-KINDERZENTRUM der DRK-Schwesternschaft Krefeld zurück. „Aus der stups-Keimzelle – der sozialmedizinischen Nachsorge, die eine Rotkreuzschwester vor rund 9 Jahren angeregt hatte – ist ein funktionierendes Hilfsnetzwerk für Familien in schwierigen Situationen mit kranken und behinderten Kindern entstanden“, so Meincke.

Zur – mit Rücksicht auf das Wetter etwas vorgezogenen – Fünf-Jahres-Feier waren am Samstag (2. September) Oberbürgermeister Frank Meyer, die Mitarbeiter im stups-KINDERZENTRUM, Vertreter der verschiedenen Kostenträger und andere Unterstützer / Projektbegleiter in das Gebäude an der Jakob-Lintzen-Straße eingeladen.

„Ich freue mich, dass die seit über 100 Jahren von der DRK-Schwesternschaft übernommene Verantwortung für kranke Kinder in Krefeld, auch von der siebten Oberin der Krefelder Schwesternschaft – Diane Kamps – im stups-Kinderzentrum weitergeführt wird“, meint Karin Meincke, Oberin i.R. Während ihrer Amtszeit wurde das Projekt entwickelt und eröffnet. „Ebenso darf ich heute im Namen der Hildegard Bredemann Busch-Du-Fallois Stiftung und des Hilfsnetzwerkes „Die Wiege e.V.“ herzlich gratulieren. Beide Institutionen sind überzeugt, dass ihr großes finanzielles Engagement für das stups-Kinderzentrum, der Schwesternschaft hilft, die Arbeit für die betroffenen Familien und Kinder erfolgreich weiterzuführen. Und natürlich darf ich auch die herzlichsten Glückwunsche und besten Grüße von Andrea Berg übermitteln“, so Meincke.

Oberbürgermeister Frank Meyer lobte die Arbeit des Teams: „Das Stups hilft flexibel und unbürokratisch dort, wo Hilfe am nötigsten ist: bei Kindern und ihren Familien, die in verzweifelten Situationen sind. Das Stups gibt ihnen passgenau die Unterstützung, die sie brauchen. Ich freue mich, dass Krefeld nun schon seit fünf Jahren auf diese Hilfe zählen kann.“

„Ich möchte mich vor allem bei unseren engagierten Mitgliedern und Mitarbeiterinnen bedanken – den haupt- und den ehrenamtlichen. Ihr Einsatz, ihre Flexibilität und ihre Bereitschaft sich immer wieder auf neue Situationen einzulassen, tragen maßgeblich dazu bei, dass wir hier eine verlässliche Stütze für Familien in schwierigen Situationen sein können“, sagt Diane Kamps, die seit 1. Juni 2016 als neue Oberin der Krefelder DRK-Schwesternschaft in der Verantwortung für das stups-KINDERZENTRUM ist. Sie möchte nicht verhehlen, dass es auch eine anstrengende und emotional belastende Situation für Familien und Pflegende ist, wenn die „Ausflügler“ sich dann auf ihren letzten Weg begeben.

„Neben diesem Einsatz ist es mir wichtig zu betonen, dass wir sehr oft erleben, dass Krefelder und Menschen aus anderen Regionen Deutschlands uns unterstützen. Natürlich danke ich an erster Stelle unserer Schirmherrin Andrea Berg, die uns den finanziellen Anschub beim RTL-Spenden-Marathon 2011 verschafft hat. Aber auch die vielen anderen Menschen, Vereine, Organisationen und Stiftungen, die zu uns kommen und über Spenden die Arbeit hier ermöglichen, sind eine Bestätigung für uns alle“, so Kamps.

Wichtig ist es ihr und Meincke, dass es im stups ein lebendiges Miteinander der Kinder und Familien gibt – der gesunden, der kranken oder behinderten und der Kinder in ihrer letzten Lebensphase: „Kinder akzeptieren die Unterschiede untereinander. Jedes Kind lernt Menschlichkeit, Solidarität und Toleranz – das sind ja ganz wichtige Grundlagen für das Leben und gehören zur Basis der Rotkreuzarbeit“, beschreibt die Oberin.

Aber nicht nur das Thema „Kinder- und Jugendhospiz mit einem friedlichen und schmerzfreien Übergang für die Kinder“ hat eine besondere Bedeutung – genauso geht es darum, dass Kinder fröhlich spielen, individuell gefördert werden und mit viel Spaß in der inklusiven Großtagespflege und in der inklusiven KiTa aufwachsen.

Das gesamte Team legt Wert darauf, dass es eine qualitativ hochwertige Pflege, intellektuelle Förderung und kindgerechte Fürsorge für jedes Kind gibt, „kurz: Jedes Kind soll sich bei uns wohl und geborgen fühlen“, so Kamps.

Zum stups-Konzept gehört es von Anfang an, ein gut funktionierendes Netzwerk in der Region aufzubauen – im Austausch mit Palliativ-Medizinern, mit christlichen Gemeinden und anderen Glaubensrichtungen, aber auch mit Fachkräften für die verschiedensten Bedarfe. Zum Beispiel ist es dank der Zusammenarbeit mit den salvea kids-Therapeuten, die während der KiTa-Zeit in das Haus kommen möglich, dass der Feierabend entspannt den Familien gehört und keine Therapie-Termine koordiniert werden müssen.

Das stups-KINDERZENTRUM bietet ganzjährig und 24 Stunden am Tag eine Anlaufstelle für Familien mit Problemen. Die Familienorientierung spiegelt sich auch in den Öffnungszeiten der KiTa und der Großtagespflege wieder, wo es keine Ferien-Schließzeiten gibt. „Dieses Angebot wissen insbesondere die berufstätigen Eltern sehr zu schätzen“, so Kamps ergänzend.

 

Nach fünf Jahren: das stups-KINDERZENTRUM in Zahlen

  • Kinder- und Jugendhospiz: Es wurden in den vergangenen fünf Jahren pro Jahr zwischen 300 und 500 Familien betreut – sei es, dass Kinder als Ausflügler bei uns waren oder die Eltern lediglich eine Beratung als Unterstützung benötigten
  • Inklusive Kindertagesstätte: jährlich 30 Kinder, davon zehn mit „i-Status“
  • Inklusive Großtagespflege: jährlich maximal 9 Kleinkinder ab vier Monate, Platzreduzierung für jedes Kind mit „i-Status“, da dieses zwei Plätze belegt.
  • Ambulantes Kinder- und Jugendhospiz: derzeit rund 25 Begleitungen, seit Entstehung mit stetig steigender Nachfrage. Geleistet von ausgebildeten ehrenamtlichen Familienbegleitern: 47 Frauen und Männer, die ein Jahr lang geschult werden.
  • Sozialmedizinische Nachsorge: jährlich rund 130 Kinder und ihre Familien in der Beratung
  • Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst: jährlich rund 20 Kinder als Patienten
  • Ehrenamtler insgesamt: ca. 75 Frauen und Männer mit unterschiedlichsten Tätigkeiten
  • Jährlicher Zuschussbedarf für Angebote, die nicht von den Kostenträgern finanziert werden, sowie für das gesetzlich vorausgesetzte „bürgerschaftliche Engagement“ in der Hospiz-Arbeit: rund 0,5 Millionen Euro.
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