Chefarzt Dr. vom Dorp während einer Biopsie-Untersuchung (Foto: HELIOS)
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Duisburg. Patienten mit Verdacht auf Prostatakrebs werden jetzt in der Klinik für Urologie an der HELIOS Marien Klinik in Duisburg-Hochfeld mit einem neuartigen Verfahren untersucht – der sogenannten MRT/Ultraschall-Fusionsbiopsie. Dabei werden Bilder der zuvor durchgeführten Magnetresonanztomographie (MRT) dreidimensional in einer laufenden Ultraschalluntersuchung über einander gelegt. Der Vorteil: Biopsien können punktgenau vorgenommen werden.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Entscheidend für die Heilung ist eine frühe Diagnose. Um den Krebs schneller exakter zu erkennen und den größtmöglichen Informationsgewinn über das Organ zu erhalten, kommt in der HELIOS Marien Klinik jetzt die Fusionsbiopsie zum Einsatz. Für das neue Verfahren arbeiten Radiologie und Urologie eng zusammen: Zunächst erstellt der Radiologe MRT-Bilder der Prostata und beurteilt diese. Auffällige Areale in den Aufnahmen werden markiert und mit einer Kontur versehen. Diese Bilder werden anschließend bei der Biopsie-Untersuchung mit den Echtzeit-Bildern des Ultraschalls zusammengeführt, also „fusioniert“. „So können wir die Punktiernadel millimetergenau auf die auffälligen Bereiche ausrichten und die Proben treffsicher entnehmen. Dazu nehmen wir ein Koordinatensystem zu Hilfe“, erläutert Priv.-Doz. Dr. vom Dorp, Chefarzt der Klinik für Urologie. Bei der bisherigen Untersuchung stand den Medizinern nur das Ultraschallgerät zur Verfügung, um sich ein Bild zu machen. Gewebeproben wurden daher aus festgelegten Bereichen der Prostata entnommen. „Jetzt ist es uns dank der MRT-Aufnahmen möglich, schon kleinste Gewebeveränderungen zu punktieren, so dass wir bösartige Zellen exakt ausmachen können“, sagt der Mediziner. Dazu werden die winzigen Proben im Labor histologisch untersucht.

Ein weiterer Unterschied zu der bisherigen Vorgehensweise liegt im Zugangsweg. Bislang wurden die Biopsien der Prostata über den Darm durchgeführt. Mit der neuen Technik ist dies über den Damm möglich – das ist für den Patienten schonender und sorgt gleichzeitig für hygienischere Arbeitsvoraussetzungen bei der Probenentnahme. Zudem werden die Untersuchungen strikt protokolliert. „Wir wissen im Anschluss genau, welche Probe wir über welche Koordinaten gewonnen haben. Bei einer eventuell nötigen zweiten Biopsie-Untersuchung könnten wir daher exakt dieselben Stellen punktieren“, so Chefarzt Priv.-Doz. Dr. vom Dorp. Damit schafft die Fusions-Biopsie bessere Voraussetzungen für den Kampf gegen Prostatakrebs. „Es freut es uns daher sehr, dass wir als einzige Klinik in Duisburg unseren Patienten das neue Verfahren schon jetzt anbieten können.“

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