Technische Hilfe - Rettung einer eingeklemmten Person (Foto: Feuerwehr Xanten)
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Xanten/Sonsbeck/Alpen. Zwei Monate sind bereits vergangen, seitdem die 62 Teilnehmer der Grundausbildung ihre Prüfungen erfolgreich abgelegt haben. In dieser Zeit konnten die Feuerwehrmänner (SB) nun schon die ersten Einsätze miterleben und zeigen, was sie in den vergangenen Monaten theoretisch und praktisch gelernt haben. Aber auch in Übungsdiensten konnten sie nun ihr Gelerntes anwenden und sehen, wofür sie viele Wochen die Schulbank gedrückt haben. Gleichzeitig hatten sie aber auch schon vielfach die Gelegenheit von den Erfahrungen der “alten Hasen” zu profitieren, denn jeder Einsatz ist anders und nicht immer kann man Alles anwenden, wie es in der Theorie vorgesehen ist.

Die Ausbildung zum Truppmann wird gemeinsam von den Freiwilligen Feuerwehren Alpen, Sonsbeck und Xanten ausgeführt. Durch diese Kooperation kann eine Ausbildung regelmäßig stattfinden, da eine Freiwillige Feuerwehr alleine in der Regel leider nicht jedes Jahr soviel Zuwachs erhält, dass ein kompletter Lehrgang entsteht. Außerdem umfasst die gesamte Truppmannausbildung ca. 160 Unterrichtsstunden, die so nicht nur von einer Feuerwehr geleistet werden müssen. Da die Ausbilder allesamt aus den eigenen Reihen gestellt werden, würde dies eine enorme Belastung für eine einzelne Feuerwehr darstellen.

Die Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr besteht aus vier Modulen, wobei jedes Modul jeweils 40 Unterrichtsstunden umfasst. Das erste Modul umfasst drei Themengebiete: Erste Hilfe, Rechtsgrundlagen des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) sowie Feuerwehrfahrzeuge und -geräte. Nach vier Wochen Pause startet dann das zweite Modul mit den Schwerpunkten Rechte und Pflichten, Gefahren an der Einsatzstelle, Stressbewältigung und Einsatznachsorge, sowie den Grundtätigkeiten Retten, Selbstretten und Sichern. Zum Abschluss der beiden Module müssen die zukünftigen Feuerwehrmänner dann All das Gelernte in einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung unter Beweis stellen.

Nach erfolgreichem Abschluss der Module 1 und 2 ist dann erst mal eine längere Pause. Dies ist nicht zuletzt den steigenden Anforderungen der Arbeitgeber geschuldet. Die Ausbildung erfolgt abends einmal in der Woche, sowie Samstags. Letzteres ist gerade für Angestellte im Schichtdienst eine Hürde, da sie meist nicht für mehrere Monate samstags freigestellt werden können bzw. ihre Schichten tauschen können. Um darauf zu reagieren, wurde die Ausbildung in mehrere zeitlich getrennte Blöcke unterteilt, um mehr Interessenten eine Teilnahme an der Ausbildung zu ermöglichen.

Dann folgt das dritte Modul, worin es dann um die Brand- bzw. Löschlehre, Löschwasserentnahme und die Einsatzdurchführung geht.

Im letzten Modul 4 werden dann noch die Grundtätigkeiten Technische Hilfeleistung vermittelt. Hier lernen die Kollegen z.B. wie man verunfallte Personen aus einem Fahrzeug rettet. Das Erlernte muss dann wieder in einer schriftlichen und praktischen Prüfung abgerufen werden.

Wie bereits berichtet wurde, haben alle Teilnehmer die Prüfung erfolgreich absolviert. Nun kann es weiter gehen mit der Ausbildung.

In der Feuerwehr gibt es eine Vielzahl weiterer (Spezial-) Qualifikationen, die nach und nach durch Lehrgänge erworben werden können. Egal ob für das Arbeiten unter Atemschutz, den Einsatz einer Kettensäge oder das Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen, die Aufgaben in der Feuerwehr sind vielseitig und erfordern eine entsprechende Fortbildung, weit über den Grundlehrgang hinaus. Neben Lehrgängen, die auf Kreisebene durchgeführt werden und das Einsatzspektrum der Einsatzkraft erweitern, gibt es sog. Führungslehrgänge, die dann am Institut der Feuerwehr in Münster angeboten werden und den Feuerwehrmann für die Leitung von Einsätzen qualifizieren.

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