Containerumschlag am Niederrhein: Die Außenhandelsunternehmen der Region sind auf Wachstumskurs (Foto: IHK)
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Krefeld/Mittlerer Niederrhein. Kriege und Krisen erschüttern den Nahen Osten und Teile Osteuropas, die Briten verlassen die EU, und die Vereinigten Staaten wollen ihre Wirtschaft abschotten – trotz all dieser Risiken bleiben die Außenhandelsunternehmen am Mittleren Niederrhein gelassen und blicken optimistisch in die Zukunft. Dabei konnte die Exportkraft der Region im vergangenen Jahr noch gesteigert werden. 2016 verdiente das verarbeitende Gewerbe erneut jeden zweiten Euro im Ausland. Das sind die wesentlichen Ergebnisse des Außenwirtschaftsbarometers 2017 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. In diesem jährlich erscheinenden Stimmungsbericht fasst die IHK die Entwicklung und Zielrichtung der Auslandsaktivitäten der Unternehmen zusammen und gibt Hinweise, wo sich welche Chancen bieten.

„Mit einem Auslandsumsatz von 198.150 Euro pro Beschäftigtem war die Exportkraft der Region erneut deutlich höher als in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland insgesamt“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Auch der Anteil des Außenhandels am Gesamtumsatz der niederrheinischen Wirtschaft liegt mit einer Quote von mehr als 54 Prozent deutlich über der Quote Nordrhein-Westfalens (44 Prozent) beziehungsweise Deutschlands (48 Prozent).

Bevorzugtes Exportziel der Firmen ist die Euro-Zone. „Dies zeigt, dass der europäische Binnenmarkt mit seinen Freiheiten für die regionale Wirtschaft von großer Bedeutung ist“, betont Steinmetz. „Gerade vor dem Hintergrund des Brexit ist es wichtig, die Errungenschaften der Europäischen Union deutlich zu machen und für die EU einzutreten.“ Daher hat sich die IHK vorgenommen, den Austausch zwischen Unternehmern und Vertretern der Europäischen Union noch intensiver als bisher zu fördern.

Neben den europäischen Märkten sind auch China und die USA wichtige Exportziele der niederrheinischen Wirtschaft. Eine Abschottung des US-amerikanischen Marktes könnte den Unternehmen daher durchaus schaden. Auf die weltweite Zunahme des Protektionismus scheinen die Firmen mit der Schaffung ausländischer Produktionskapazitäten zu reagieren. „Jedenfalls investieren die Unternehmen 2017 verstärkt im Ausland, um dort zu produzieren – sei es zur Kostenersparnis oder zur Markterschließung“, erklärt Steinmetz.

Für Unternehmer, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchten, lädt die IHK gemeinsam mit der Sparkasse Neuss und dem Rhein-Kreis Neuss zum Strategieforum Außenwirtschaft ein. „Weltwirtschaft im Wandel – Ist der deutsche Exporterfolg in Gefahr?“ lautet der Titel der Veranstaltung am 25. Oktober (18 Uhr) in der Sparkasse Neuss. Prof. Clemens Fuest, Präsident des Münchener ifo Instituts, wird aktuelle weltwirtschaftliche Trends analysieren. Anschließend diskutiert der Top-Ökonom mit Vertretern von Unternehmen über die Auswirkungen sich ändernder Rahmenbedingungen für das internationale Geschäft. Ansprechpartner bei der IHK ist Stefan Enders (Geschäftsbereich International, Tel. 02131 9268-562, E-Mail: enders@neuss.ihk.de).

Das „Außenwirtschaftsbarometer Mittlerer Niederrhein 2017“ steht im Internet als PDF-Datei zum Download bereit.

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