Die verkehrspolitische Sprecherin der BAMH-Fraktion, Ramona Baßfeld (l.) und Johannes Terkatz, Vorsitzender SPD Winkhausen und stellv. Ratsfraktionsvorsitzender (Fotos: privat)
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Mülheim. Die verkehrspolitische Sprecherin der BAMH-Fraktion, Ramona Baßfeld, lobte die Initiative der südlichen SPD-Ortsvereine ausdrücklich, auf eine Straßenbahn nach Saarn verzichten zu wollen. Baßfeld: „Das spricht für den partiellen Realitätssinn der drei Ortsverbände“.

Die BAMH-Ratsherrin ergänzte: es könne nicht sein, dass letztlich Dümptener und Heißener über die Straßenbahn Verbindung nach Saarn entscheiden. Baßfeld weiter: „Das ist eine erneute Klatsche für den selbst ernannten Bahnmeister der SPD-Fraktion, Daniel Mühlenfeld. Die BAMH-Fraktion habe sich von Anfang an gegen die von Mühlenfeld und Trojan sowie Hercher angedachte Bahnverbindung ausgesprochen. Dabei werde es bleiben.”

Die BAMH-Fraktion ist gespannt, ob und wie der neue Dümptener Vorsitzende der SPD nach dem Abgang des alten Fraktionsvorsitzenden diese interfraktionelle Auseinandersetzung lösen wird.

Derweil lehnen auch die SPD-Ortsvereine Holthausen und Winkhausen die Fortführung der Straßenbahnlinie 102 nach Saarn unter den heutigen finanziellen Rahmenbedingungen ab. Weitere Prüfaufträge seien somit derzeit obsolet.

„Alle bisher durch das Gutachten dargestellten Varianten stellen Kosten dar, welche die Stadt weder heute noch mittelfristig tragen kann!“, so der Vorsitzende der SPD Winkhausen, Johannes Terkatz. In der letzten Woche wurde Terkatz zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion gewählt.

Terkatz macht deutlich, dass daher derzeit auf „jede weitergehende kostenträchtige Begutachtung verzichtet werden sollte. Da die finanziellen Rahmenbedingungen alles andere als rosig sind und sich eine Änderung auch mittelfristig nicht abzeichnet, halten auch die SPD Holthausen und die SPD Winkhausen das Projekt ‘Straßenbahn nach Saarn’ mittelfristig in keinster Weise für realisierbar!“

Falls der Rat der Stadt das Projekt wider Erwarten durch weitere Prüfaufträge weiter verfolgen wolle, werde man, so Peter Bruckhaus von der SPD Holthausen, „… einen entsprechenden Antrag an den im Oktober tagenden Unterbezirksparteitag der SPD richten, um die Diskussion über dieses für die Stadt nicht tragbare Prestigeprojekt seitens der SPD zu beenden!“

Bruckhaus und Terkatz machen deutlich, dass dieses kein Statement gegen das Verkehrsmittel Straßenbahn an sich darstellt: „Die Straßenbahn ist und soll Teil des Liniennetzes in unserer Stadt bleiben. Die SPD-Fraktion hat dafür und für einen insgesamt bürgerfreundlicheren ÖPNV ein hervorragendes Konzept vorgelegt, das schnellstmöglich umgesetzt werden sollte!“

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