v.l. Angela Mahlitz (Heinrich Derix GmbH), Birgitta Kubsch-von Harten (Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Krefeld), Udo Urban (Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Krefeld), Dr. Peter Stockmann (Geschäftsführer der Heinrich Derix GmbH), Helmut Neumann und Thomas Schmidt (Heinrich Derix GmbH) (Foto: Agentur für Arbeit)
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Krefeld/Kreis Viersen. In Krefeld und im Kreis Viersen waren im Juni 22.626 Männer und Frauen arbeitslos. Das waren 172 Menschen (oder 0,8 Prozent) weniger als im Mai und 634 Personen (oder 2,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld verringerte sich damit auf nun 8,1 Prozent (Mai: 8,2%), gegenüber dem Juni des Vorjahres liegt sie um 0,3 Prozentpunkte niedriger.„Auch im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Krefeld und im Kreis Viersen noch einmal gesunken“, erläutert Birgitta Kubsch-von Harten, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Krefeld, die weiterhin gute Entwicklung des Arbeitsmarktes in Krefeld und im Kreis Viersen. „Was mich aber besonders positiv stimmt, ist die enorme Kräftenachfrage der Wirtschaft in der Region. Mit 1.471 neu gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften so hoch wie noch nie in einem Juni. Wir bewegen uns also auf einem Rekordniveau.“

Aktuell betreut die Agentur für Arbeit 7.198 Arbeitslose, 121 Männer und Frauen oder 1,7 Prozent weniger als im letzten Monat. Die Zahl der Arbeitslosen, die in den Jobcentern Krefeld und Kreis Viersen in der Grundsicherung (SGB II) gemeldet waren, ist gegenüber Mai ebenfalls gesunken – sie beträgt 15.428, und damit 51 Personen weniger als im letzten Monat.

Damit liegt die Arbeitslosenquote in der Stadt Krefeld weiter unter 11,0 Prozent, nämlich bei jetzt 10,4 Prozent (Vormonat: 10,5%, Vorjahr: 10,6%), im Kreis Viersen verringert sie sich auf jetzt 6,4 Prozent, nach 6,5% im Vormonat und 6,7% im Vorjahr.

Im Geschäftsstellenbezirk Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst) erhöhte sich die Quote leicht auf 5,2 Prozent (Mai: 5,1%), im Geschäftsstellenbezirk Nettetal (Nettetal, Brüggen) verbleibt sie wie im Mai bei 6,9 Prozent, im Geschäftsstellenbezirk Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal) sank sie auf 6,8 Prozent (Mai: 7,0%).

Kräftenachfrage

Die Kräftenachfrage so kurz vor den Sommerferien ist weiterhin äußerst positiv. Im Juni wurden in der gesamten Region 1.471 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 14,3 Prozent mehr als im Juni 2016.  Aktuell stehen 5.006 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung zur Verfügung, das sind 643 mehr als im Juni des vergangen Jahres.

„Das hohe Niveau der neu gemeldeten Stellen ist gerade auch vor den Sommerferien ein gutes Signal für die Region. Es stimmt mich optimistisch, dass der hiesige Arbeitsmarkt auch in den nächsten Monaten stabil bleibt“, so Kubsch-von Harten zur Nachfrageseite des Marktes. „Gesucht werden weiterhin vor allem Fachkräfte. Wenn nicht direkt der perfekte Bewerber gefunden wird, können auch zielgerichtete Weiterbildungen helfen. Auch für Fragen rund um dieses Thema steht unser Arbeitgeber-Service zur Verfügung.“

Ausbildungsmarkt

„Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es noch einiges zu tun“, erklärt Kubsch-von Harten die Zahlen zum Ausbildungsmarkt. Für je 100 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber stehen 68 der Arbeitsagentur gemeldete Ausbildungsstellen zur Verfügung (wie im Vorjahr). Die Zahl zeigt weiterhin das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.

Im Juni waren 3.794 Ausbildungsstellenbewerberinnen und -bewerber bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 72 (-1,9%) weniger als im gleichen Monat 2016, begründet auch durch den demografischen Wandel und den damit verbundenen Rückgang der Schülerzahlen. Dem gegenüber steht ein Angebot von 2.582 Ausbildungsplätzen. Damit sank die Zahl der gemeldeten Stellen um 60 bzw. 2,3 Prozent gegen über dem Juni des Vorjahres. Fakt ist: Noch immer steht auch rechnerisch nicht für jede Bewerberin und jeden Bewerber ein Ausbildungsstellenangebot zur Verfügung.

„Von den Ausbildungsbewerberinnen und Bewerbern wünsche ich mir, dass sie sich flexibel in der Berufswahl zeigen und nicht nur einen Beruf verfolgen. Die Region bietet viele Chancen aus annähernd 170 verschiedenen Ausbildungsberufen, und da heißt es, die Alternativen zu checken. An die Arbeitgeber geht mein Appell vor allem auch an diejenigen, die sich bisher noch nicht entschließen konnten, junge Menschen auszubilden. Mit der Schaffung von Ausbildungsplätzen erhöhen Unternehmen ihre Möglichkeiten, drohenden Fachkräfteengpässen frühzeitig entgegen zu wirken“, sagt Kubsch-von Harten.

„Verlässliche Fachkräfte für kleine mittelständische Unternehmen zu finden, ist nicht einfach“, dies stellt Dr. Peter Stockmann, Geschäftsführer der Heinrich Derix GmbH in Grefrath, bei der Suche nach Arbeitskräften regelmäßig fest. „Nur mit Hilfe zuverlässiger und geschulter Mitarbeiter erreichen wir die Produktqualität, die von unseren Kunden gefordert wird. Ich habe festgestellt: nur dann, wenn DERIX selber ausbildet, können wir die Stärken unserer Nachwuchskräfte früh erkennen und fördern. Ausbildung bedeutet heute zudem mehr als die Vermittlung von Fachwissen. Die Entwicklung einer persönlichen Beziehung und der Aufbau eines beidseitigen Vertrauens ist neben dem Erlernten für eine dauerhafte Zusammenarbeit wesentlich.“ Dr. Stockmann ist sich sicher: „Diese Kombination bietet sich jungen Menschen als Auszubildende besonders gut in mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben. Voraussetzung ist natürlich Lernbereitschaft und Leistungswille.“ DERIX beschäftigt derzeit 35 Mitarbeiter und vier Auszubildende.

Die Unternehmen bittet Kubsch-von Harten, freie oder zusätzliche Ausbildungsstellen dem Arbeitsgeberservice der Agentur für Arbeit zu melden. Betriebe erreichen den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit entweder unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20 oder direkt über den persönlichen Ansprechpartner.

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