Benedikt Lechtenberg (Vorsitzender der Jusos Kreis Wesel) und Patrick Voss (Sprecher der Grünen Jugend Kreis Wesel) (Fotos: privat)
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Kreis Wesel. Den Entwurf des aktuellen Nahverkehrsplans des Kreises Wesel kritisieren Jusos und Grüne Jugend Kreis Wesel gleichermaßen. Beide politischen Jugendorganisationen fordern mehr Mobilität für junge Menschen, statt einem „Weiter-So“.

“Junge Menschen wollen mobil sein. Im Kreis Wesel fällt das aber ohne Auto schwer. Der ÖPNV sollte deshalb gute Alternativen bieten, doch auch mit dem neuen Nahverkehrsplan wird sich nur wenig für junge Menschen ändern. Wir fordern den Kreis auf, den Nahverkehrsplan grundlegend zu überarbeiten. Der jetzt vorliegende Plan bekommt von uns keine Unterstützung. Für junge Menschen muss sich jetzt etwas verbessern”, erklären Benedikt Lechtenberg (Vorsitzender der Jusos Kreis Wesel) und Patrick Voss (Sprecher der Grünen Jugend Kreis Wesel).

Die Jugendverbände von SPD und Grünen sehen eine Chance im Ausbau flexibler Mobilitätsangebote wie Taxi- oder Partybusse am Freitag- und Samstagabend. Damit könnten junge Menschen sicher zur Party, zum Kino oder zur Kneipe hin und zurück kommen. Zugleich müsste kein teurer Linienbus eingesetzt, sondern könnte ein bedarfsorientiertes Angebot geschaffen werden. Junge Menschen müssten zudem bei der Erstellung des Nahverkehrsplans eingebunden werden. Deren Anliegen und Interessen dürften nicht unberücksichtigt bleiben.

Kritisch sehen Jusos und Grüne Jugend das Spardiktat, unter dem der Nahverkehrsplan geschrieben sei. Der Wirtschaftlichkeit müssten sich jegliche Versuche für mehr Mobilität unterordnen. Das Minimum-Ziel, das bestehende Angebot weitestgehend zu erhalten, reiche aber nicht aus, um den ÖPNV für mehr Menschen attraktiver zu machen. Die Nachfrage stagniere bereits. Ähnlich wie der Fahrgastverband Pro Bahn NRW e.V., fürchten Jusos und Grüne Jugend eine Abwärtsspirale durch ein weiterhin niedriges Angebot. In der Folge könne man dem Grundbedürfnis nach Mobilität und gesellschaftlicher Teilhabe nicht gerecht werden. Besonders ärmere, jüngere und ältere Menschen seien auf einen guten ÖPNV angewiesen.

Gemeinsam plädieren Jusos und Gründe Jugend für eine grundlegende Überarbeitung des Nahverkehrsplans. In seiner jetzigen Form dürfte er nicht vom Kreistag beschlossen werden, wenn man ernsthaft an besserer Mobilität für junge Menschen interessiert sei.

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