Zoo Krefeld: Sorgen um Orang-Utan Jungtier (Foto: Zoo Krefeld)
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Krefeld. Die Freude im Zoo Krefeld war groß, als das 13-jährige Orang-Utan Weibchen Sungai am 1. Juni ihr erstes Jungtier, einen gesunden Sohn, zur Welt brachte. Nachdem die Aufzucht zunächst unproblematisch verlief, musste das Zooteam vor einigen Tagen eingreifen. „Der Gesundheitszustand von Sungai wurde zunehmend schlechter und die Tierpfleger konnten nicht abschätzen, ob das Jungtier ausreichend versorgt wurde. Daher entschieden wir uns, Mutter und Kind von der Gruppe zu trennen und in die Schlaf- und Ruhegehege zu holen“, so Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen. Da sich Sungais Zustand trotz Medikamentengabe nicht besserte, wurde sie unter Narkose gründlich untersucht.

„Es gab Anzeichen einer Gebärmutterentzündung mit Verdacht auf eine generalisierte Infektion“, so Zootierärztin Anna Grewer. Bei der Untersuchung wurde zudem festgestellt, dass das Jungtier stark dehydriert war. Die Zooleitung entschied sich, das Jungtier vorerst mit der Flasche aufzuziehen. „Hätten wir nicht eingegriffen, wäre das Jungtier sehr wahrscheinlich gestorben“, so Grewer. Sungai erholt sich und wird nach ihrer Genesung zurück in die Orang-Utan Gruppe gelassen. Ihr Sohn wird bis auf weiteres von den Tierpflegern umsorgt. Diese Form der Aufzucht soll aber nicht dazu führen, das Junge auf den Menschen zu prägen, so dass die Pfleger das Junge möglichst früh in die Gruppe zurückführen werden.

Bereits Sungais Mutter Lea, welche 1993 im Krefelder Affentropenhaus geboren wurde, musste mit der Flasche von den Tierpflegern aufgezogen werden. Sie wurde schnell in die damalige Gruppe integriert und zieht derzeit mit Suria (*05. Dezember 2016) ihr drittes Jungtier erfolgreich und selbständig auf. „Wir werden auf die wertvollen Erfahrungen mit Lea zurückgreifen und auch die Pfleger, welche an Leas Aufzucht beteiligt waren, in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Es ist geplant, auch das Jungtier von Sungai so schnell wie möglich wieder in die Familiengruppe zu integrieren, was aber erst dann geschehen kann, wenn es einige Monate alt ist und es die Situation möglich macht. Die Entscheidungen wurden in enger Abstimmung mit dem Erhaltungszuchtprogramm getroffen“, so der Zoodirektor.

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