Auch am HELIOS Klinikum Duisburg ist nun ein Versorgungsschwerpunkt für Patienten mit riskanten, behandlungsbedürftigen Herzrhythmusstörungen entstanden (Foto: HELIOS)
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Duisburg. Ab sofort profitieren auch Patienten am HELIOS Klinikum Duisburg von den Möglichkeiten der modernen kardiologischen Elektrophysiologie. Dieses noch recht neue Gebiet beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen – vor allem durch die präzise Deutung von Signalmustern aus allen relevanten Anteilen des Herzens. Dafür wurde am Klinikum auch technisch entsprechend aufgerüstet. Der Bereich wird von Privatdozent Dr. med. Dong-In Shin, renommierter Spezialist aus dem Krefelder Herzzentrum, betreut.

Elektriker des Herzens – so oder ähnlich könnte man den Beruf der kardiologischen Elektrophysiologen eigentlich auch beschreiben. Denn die Spezialisten für Herzrhythmusstörungen arbeiten in Diagnostik und Therapie hauptsächlich mit der Hilfe elektrischer Strömungen. Dazu braucht es allerdings jahrelange Erfahrung, manuelles Geschick und modernste Technik. Denn durch das Auslesen dieser Strömungen lassen sich mögliche Fehlfunktionen und Erkrankungen des Herzmuskels präzise erkennen und behandeln.

Auch am HELIOS Klinikum Duisburg ist nun ein Versorgungsschwerpunkt für Patienten mit riskanten, behandlungsbedürftigen Herzrhythmusstörungen entstanden. Dafür konnte das Krankenhaus einen der wenigen Spezialisten auf dem Gebiet gewinnen: Priv.-Doz. Dr. med. Dong-In Shin ist Chefarzt am Krefelder Herzzentrum und einer der führenden Vertreter Deutschlands im Bereich der Elektrophysiologie. Er wird künftig auch regelmäßig in Duisburg vor Ort sein. Zu den Schwerpunkten des 42-Jährigen zählt die kathetergestützte Behandlung komplexer Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei Vorhofflimmern und ventrikulären Tachykardien (Störungen der Herzkammer). Vor seinem Wechsel nach Krefeld verantwortete Dr. Shin die Rhythmologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Dort etablierte er eine eigenständige Abteilung zur interventionellen Therapie von Arrhythmien mit jährlich rund 700 kathetergestützten Spezialeingriffen am Herzmuskelgewebe, sogenannten Ablationen.

Für das neue Angebot rüstete das Duisburger Klinikum auch die technische Ausstattung umfangreich auf: Es wurde ein zusätzlicher Kathetermessplatz für die elektrophysiologischen Untersuchungen, kurz EPU, eingerichtet, so dass verschiedene 3D-Mappingverfahren zur Kartierung und räumlichen Darstellung des Herzens sowie unterschiedliche Energieformen (Radiofrequenz- und kryothermale Energie) zur Behandlung von Arrhythmien zur Verfügung stehen. „Damit bauen wir das Angebot unserer Kardiologie um einen entscheidenden Bereich aus und bieten unseren Patienten vor Ort in Duisburg  eine medizinische Versorgung mit High-End-Medizin“, begründet Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Lepper, Chefarzt der Kardiologie und Intensivmedizin an der HELIOS St. Johannes Klinik, den Schritt.

Weitere Informationen zu Herzrhythmusstörungen

Die mehr als zwanzig verschiedenen Herzrhythmusstörungen unterscheiden sich in ihrem Beschwerdebild, ihrer Gut- bzw. Bösartigkeit und den Behandlungsmöglichkeiten. Es ist die Aufgabe eines Rhythmologen, für jeden Patienten die geeignete Therapieform zu wählen und anzuwenden. Durch die gezielte Zerstörung von Herzmuskelgewebe mittels Anwendung von Wärme- oder Kälteenergie, können heute die meisten Herzrhythmusstörungen gebessert oder auch geheilt werden. Dazu werden elektrische Verbindungen oftmals unterbunden oder auch umgeleitet.

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