Elisabeth Maas hat die Ausstellung mit den Entwürfen für ein Vortragekreuz nach Xanten geholt. Im Hintergrund zu sehen ist das Kreuz des Gewinners, Peter Sandhaus aus Berlin (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)
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Xanten. Der Kontrast könnte kaum größer sein: In der einen Ecke steht ein Metallständer, an dem eine Blutkonserve und ein Namenszettel hängen. In der anderen Ecke steht ein golden leuchtendes Kreuz, das bei genauerem Hinsehen aus vielen kleinen Kreuzen zusammengefügt wurde. Die Gemeinsamkeit beider Objekte: Sie waren Beiträge zum Wettbewerb „ars liturgica“.

Rund 140 Künstler aus fünf Nationen hatten 2015 an dem Wettbewerb teilgenommen, den unter anderem das Bistum Essen und das Liturgische Institut Trier zum dritten Mal ausgerufen hatten. Aufgabe war es jeweils, ein liturgisches Objekt zu gestalten, das im Gottesdienst Verwendung findet ­– 2015 ging es um ein modernes Vortragekreuz. 18 der Einsendungen wurden zu der Ausstellung zusammengestellt, die von Sonntag, 9. April, bis Sonntag, 2. Juli, im Stiftsmuseum zu sehen ist.

Teil sind es nur Skizzen, teils aber auch reale Objekte, die in Xanten ausgestellt werden, so wie der Ständer mit der Blutkonserve oder das zusammengesetzte, goldene Kreuz. Entworfen wurde dieses von dem Berliner Künstler Peter Sandhaus, der den Wettbewerb mit seinem Entwurf für sich entscheiden konnte. Elisabeth Maas, stellvertretende Leiterin des Stiftsmuseums, lobt: „Es ist ein würdiges, anspruchsvolles Zeichen. Es besteht aus 2015 kleinen Kunststoffkreuzen, die aus einem 3D-Drucker stammen.“ Diese würden für die vielen Individuen stehen, die in einer Gemeinde leben und ein Symbol sein für die Vernetzung und den Zusammenhalt. „Die durchscheinende Struktur korrespondiert mit dem Raum, in dem es genutzt wird“, macht Maas auf einen weiteren Aspekt aufmerksam. Nach dem Ende der Wanderausstellung wird das Kreuz in einer Pfarrei im Bistum Essen zum Einsatz kommen.

Maas findet es wichtig und notwendig, modernen Künstlern die Möglichkeit zu geben, zeitgenössische Kunst in die Liturgie zu bringen. „Die Kirche war oft Vorreiter für die Beschäftigung zeitgenössischer Künstler“, erinnert sie. „Michelangelo und Raffael zum Beispiel würde man heute wohl nicht kennen, wenn sie nicht im kirchlichen Auftrag gearbeitet hätten.

Viel Mühe haben sich die Mitarbeiter des Museums gegeben, um die Wanderausstellung in die Dauerausstellung zu integrieren. Besucher erhalten Informationen zu den Künstlern und den verwendeten Materialien, an der Kasse ist zudem ein Katalog mit ausführlichen Informationen und zahlreichen Abbildungen erhältlich. Nach der offiziellen Eröffnung ist die Ausstellung ab Sonntag, 9. April, 14 Uhr zu besichtigen. Die Öffnungszeiten des Museums sind dienstags bis samstags von 10 Uhr bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 11 Uhr bis 18 Uhr.

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