ENNI-Projektleiter Ingo Blank neben einem der Heizkessel (Foto: privat)
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Neukirchen-Vluyn. Wochenlang ging es an der neuen Heizzentrale auf dem Niederberg-Gelände um das Grobe. Nach mehrwöchiger Bauzeit steht mittlerweile das 23 mal 17 Meter große Gebäude, über das die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) zukünftig die Wärmeversorgung in Neukirchen-Vluyn absichern wird. Nach diesem Etappenziel konnte ENNI-Projektleiter Ingo Blank nun die zweite Bauphase einläuten, in der der Diplom-Ingenieur dem Rohbau bis zur nächsten Heizperiode Leben einhauchen wird. Damit Ende September alles steht, muss Blank das Bautempo hoch halten. Gut für den straffen Zeitplan: Pünktlich gelangte zu Wochenbeginn ein rund 20 Tonnen schwerer Heizkessel als eines der Herzstücke der Anlage per Schwerlasttransport aus dem österreichischen Bischofshofen an den Niederrhein. „Wegen der immensen Maße mussten wir den Koloss mit einem Spezialkran in die Gebäudehülle einlassen“, war laut Blank dabei Fingerspitzengefühl gefragt, bis der rund sieben Meter lange und knapp drei Meter breite Kessel seine neue Heimat gefunden hatte.

Für Blank ist der rund 100.000 Euro teure Heizkessel ein wichtiger Baustein, durch den sich das Puzzle der neuen Heizzentrale weiter zusammensetzt. Die Anlage ist der nächste Eckpfeiler der Erneuerungsstrategie für die 2014 sanierungsbedürftig übernommene Wärmeversorgung in Neukirchen-Vluyn. Schon in der ersten Maiwoche folgt eine weitere Großaktion. „Da das ehemalige, gegenüber den Fördertürmen liegende alte Heizwerk der RAG dann eine neue Nutzung bekommt, fällt die Anlage der Stadtwärme Kamp-Lintfort als Wärmelieferant dort endgültig weg“, wird Blank einen hier noch intakten Kessel demontieren und in die neue Heizzentrale integrieren lassen. Im Juni startet dann die finale Bauphase. „Dann wird die neue Heizzentrale zwei jeweils 24 Meter hohe Schornsteine erhalten.“

Insgesamt wird ENNI allein auf Niederberg rund zwei Millionen Euro in die sichere Versorgung der derzeit rund 1.500 Neukirchen-Vluyner Wärmekunden investieren. Und auch am rund 32 Kilometer langen Rohrnetz wird das Unternehmen weiter Hand anlegen. „Wir werden das sanierungsbedürftige Netz sukzessive für die Zukunft rüsten und kommen mit unserer Strategie gut voran“, erklärt Blank. Weiter ist ENNI deswegen an vielen Stellen des Stadtgebietes aktiv, etwa am Bendschenweg oder in der Niederrheinallee. Die neue Heizzentrale bleibt aber auch nach ihrer Inbetriebnahme im Oktober meist nur im Stand-By-Betrieb. „Sie ist reine Vorsorge und unterstützt die Wärmelieferung aus dem Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof.“ Hier hatten sich ENNI kürzlich mit der zuständigen Stadtwärme Kamp-Lintfort auf eine langfristige Wärmelieferung geeinigt.

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