Anzeige

Oberhausen trauert um Detlef Weirich (Foto: privat)

Oberhausen. Oberhausen trauert um einen großen Kämpfer und einen liebenswerten Mitbürger. Am vergangenen Freitag ist völlig überraschend Detlef Weirich im Alter von 61 Jahren gestorben. „Detlef Weirich war ein Vorbild in vielerlei Hinsicht“, erklärte Oberbürgermeister Daniel Schranz im Namen der Stadt. „Er hat sich an verschiedenen Stellen unserer Stadtgesellschaft um Oberhausen verdient gemacht.“

Dabei hatte es der Verstorbene nicht immer leicht in seinem Leben. Bereits als junger Mann mit 18 Jahren erkrankte Detlef Weirich an Multipler Sklerose und war seit 1980 auf einen Rollstuhl angewiesen. Mit großer Kraft und unerschütterlicher Zuversicht hat er aber sein Schicksal angenommen. Sein Wahlspruch: „Nicht gegen die Krankheit, sondern für das Leben kämpfen.“

Der Fußball-Fan und Anhänger von Rot-Weiß Oberhausen war bereits 1987 Mitinitiator des Ortsvereins Oberhausen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DSMG). Weirich wurde stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der MS-Erkrankten und Vorsitzender des Beirates MS-Erkrankter in Nordrhein-Westfalen. Auch als Mitglied des Beirates für Menschen mit Behinderung und als Mitglied der Projektgruppe Inklusion engagierte er sich unermüdlich für die Belange seiner Mitmenschen. Die Verdienste von Detlef Weirich hat der Rat der Stadt durch die Verleihung der Ehrennadel im Dezember 2007 gewürdigt. Die Stadt wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

„Der überraschende Tod von Detlef Weirich hat uns alle zutiefst betroffen hinterlassen. Detlef Weirich war ein engagierter und überaus liebenswerter Mensch, der eine große Lücke hinterlässt“, teilt auch Oberhausens CDU-Fraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr ihre Trauer mit. Der 61-Jährige war seit 2004 in der CDU aktiv. Er war Sprecher der CDU im Beirat für Menschen mit Behinderungen, stellvertretendes Mitglied im Sozialausschuss und Mitglied im Arbeitskreis Soziales und Integration. Darüber hinaus war Weirich seit 2014 stellvertretender Bezirksbürgermeister von Alt-Oberhausen.

Eine große Zuneigung hegte Weirich, der Ende der Siebziger Jahre eine Ausbildung zum Erzieher absolvierte und bis 1989 im Jugendamt der Stadt Oberhausen tätig war, für den Fußball. Seine eigene Karriere, die ihn in die A-Jugend von Rot-Weiß Oberhausen geführt hatte, musste er wegen seiner Erkrankung aufgeben. Außerhalb des Rasens hat er immer weitergekämpft. „Wir müssen sehen, dass die Barrieren aus den Köpfen verschwinden“, hat er einmal gesagt, „nur dann ist die inklusive Gesellschaft möglich.“

Beitrag drucken
Anzeigen