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Moers/Duisburg/Neukirchen-Vluyn/Kamp-Lintfort/Rheinberg. Ab jetzt startet das Grafschafter Prinzenpaar bei jedem seiner noch bevorstehenden über 130 Termine von dem Karnevalisten-Domizil Haus Engeln an der Römerstraße in Moers. Prinz Klaus II., bürgerlich Klaus Saalfeld, 62 Jahre und gelernter Dreher, weihte mit seinem Hofstaat bei Gardetänzen, Musik-Corps-Klängen, Schnittchen und kühlen Bierchen das Standquartier nicht ganz standesgemäß ein.

Nach einer Erkrankung verweilt und genest Prinzessin Jenny I., im nicht närrischen Leben die Tochter des Prinzen, im Krankenhaus. Zum traditionellen Prinzessin-Wiegen am Dienstag im Autohaus Minrath möchte die 33-Jährige wieder fit sein, immerhin geht es hier um die Kamelle für den Prinzenwagen beim Nelkensamstagszug in der Grafschaft.

Ab jetzt geht es in der närrischen Session von Höhepunkt zu Höhepunkt im Sitzungs- und Straßenkarneval. Die Tollitäten des Kulturausschuß Grafschafter Karneval e.V. Moers 1957, der Dachorganisation von zurzeit 24 angeschlossenen Karnevalsgesellschaften und Vereinen in Duisburg, Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg, werden im fast täglichen Marathon für gute Laune und Kurzweil sorgen. „Wenn nicht jetzt! Wann dann?“ ist das Motto von Klaus II. und Jenny I. bei ihren bis zu 8 Auftritten am Tag zwischen 7 Uhr morgens und 1 Uhr in der Frühe.

Die Saalfelds sind langjährige Mitglieder der K.G. Rot-Weiß Rheinhausen 1951 e.V.. „Jetzt war die Zeit reif“, erklärt der charmante Prinz grinsend, obwohl er erst im Ruhestand Prinz werden wollte. Die Hälfte seines Jahresurlaubs wird er im Namen des Hoppeditz unterwegs sein. Klaus II. kennt diesen närrischen Dauerlauf, immerhin war er vor 21 Jahren schon Minister beim damaligen Prinzen Karl-Heinz Ranft. „Ich bin zufrieden mit dem Rollentausch, Karl-Heinz ist jetzt mein Minister. Nun kann ich alles zurückgeben“, teilt er diesem schulterklopfend mit. Als klar war, dass er als Karnevalsprinz kandidieren möchte, wollte Ehefrau Silvia nur als Hofdame agieren. „Ich rief meine Tochter Jenny an, sie habe 24 Stunden Zeit nachzudenken, ob sie meine Prinzessin werden wollte“, so Klaus II.. Jenny I. ließ ihn fast genau 24 Stunden bis zur Zusage zappeln.

Einmal Prinz oder Prinzessin sein, ein vielfach geäußerter Kinderwunsch. „Im Karneval ist das Umsetzen dieses Traumes möglich“, erzählt Ranft, der seit 22 Jahren Vizepräsident des KGK’s ist. „Die Prinzenpaare sind für Kostüme, Orden, Kamelle und alles was zum ordentlichen Karneval dazugehört, selbst verantwortlich.“ Die Kostüme für das Prinzenpaar kosten um die 6000 Euro, fast 20000 Euro werden mit Sponsorenunterstützung für eine Prinzen-Session ausgegeben.  cvo/LokalKlick

 

Der Hoppeditz und die Hofdame Elfi Ranft (Foto: Christian Voigt/LokalKlick)
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