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Krefeld/Kreis Viersen. Erfreulich stabil und aufnahmefähig zeigt sich der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld auch im November dieses Jahres. Die Kräftenachfrage liegt mit 1.095 neu zur Besetzung gemeldeten Arbeitsstellen weiter über dem Vorjahresniveau. Das lässt hoffen, dass das Jahr 2016 dann im Dezember mit einer guten Bilanz auf dem Arbeitsmarkt abgeschlossen werden kann.

Aktuell sind 22.717 Menschen in Krefeld und dem Kreis Viersen ohne Arbeit. Damit verringerte sich ihre Zahl gegenüber dem Vormonat um weitere 142 (minus 0,6 Prozent) und liegt weiter unter dem Vorjahresniveau (minus 304 oder minus 1,3 Prozent). 

In Betreuung der Agentur für Arbeit sind 6.977 Menschen ohne Arbeit, das sind 216 weniger als im Vormonat, jedoch 431 mehr als im Vorjahr. Die Jobcenter in Krefeld und im Kreis Viersen betreuen in der Grundsicherung (SGB II) 15.740 Arbeitslose, 74 mehr als im Oktober dieses Jahres und 735 weniger als im Vorjahr. 

Die Personengruppe der arbeitslosen Ausländer sank im Vergleich zum Vormonat (-84) auf jetzt 5.781, im Vergleich zum Oktober 2015 stieg die Zahl um 1.037 an. Hier verzeichnen die 8 Asylzugangsländer mit hoher Bleiberechtswahrscheinlichkeit (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und besonders Syrien) mit einem Zuwachs um 988 auf jetzt 1.387 Personen den größten Anteil.

Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes zeigt sich auch im Stadtgebiet Krefeld – die Arbeitslosenquote sinkt erneut um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat und um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 10,3 Prozent. Im Kreis Viersen liegt die Arbeitslosenquote wie im Vormonat bei aktuell 6,6 Prozent, gegenüber dem Vorjahr sank sie um 0,1 Prozentpunkte. 

Im Geschäftsstellenbezirk Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst) beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 5,1 Prozent (Oktober: 5,2 Prozent), im Geschäftsstellenbezirk Nettetal (Nettetal, Brüggen) 7,1 Prozent (Oktober 7,2 Prozent) und im Geschäftsstellenbezirk Viersen (Stadt Viersen, Niederkrüchten, Schwalmtal, Willich) wie im Vormonat 7,1 Prozent.

 

Kräftenachfrage

Die Kräftenachfrage liegt mit 1.095 neu zur Besetzung gemeldeten Arbeitsstellen weiter über dem Niveau des Vorjahres. Gute Chancen für qualifizierte Arbeitskräfte gibt es weiterhin im Baugewerbe, in der Logistik und in den Verkaufsberufen. Auch das Gesundheitswesen bietet gute Perspektiven.

 

Mehr Engagement für Inklusion – Woche der Menschen mit Behinderung

„In diesem Monat konnten wieder fast alle Personengruppen von der positiven Entwicklung profitieren“, schaut Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld, detailliert auf die Entwicklungen. Lediglich bei den Menschen mit Behinderung stagniert die Entwicklung. Dies ist für ihn eine kleine Enttäuschung, aber auch eine besondere Herausforderung. „Gerade unter der Gruppe der arbeitslos gemeldeten Menschen mit Behinderung ist das Qualifikationsniveau hoch. Hier müssen wir noch Vorbehalte der Arbeitgeber abbauen. Daran werden wir in der nächsten Zeit weiterhin intensiv arbeiten“.

Von insgesamt 173.165 Beschäftigten im Agentubezirk Krefeld sind rund 5.800 Schwerbehinderte (ca. 3,4 Prozent). Aktuell gibt es in Krefeld und im Kreis Viersen 1.679 arbeitslose schwerbehinderte Menschen (Krefeld: 868, Kreis Viersen: 888), 77 weniger als vor einem Jahr. Damit macht dieser Personenkreis einen Anteil von 7,4 Prozent an allen arbeitslosen Menschen aus.

Menschen mit Behinderung verfügen in der Regel über höhere berufliche Kompetenzen und Qualifikationen als Menschen ohne Behinderung. Dennoch ist der Einstieg für Menschen mit Handicaps in den regulären Arbeitsmarkt oft schwieriger.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat deshalb vom 28. November bis 2. Dezember zum sechsten Mal eine bundesweite Aktionswoche für Menschen mit Behinderung gestartet. Fachkräfte der Arbeitsagenturen werben zum Beispiel in Gesprächen mit Arbeitgebern für mehr Inklusion im Arbeitsleben.

„Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Strangfeld, „vor allem auch die Integration in den Arbeitsmarkt ist da ein besonders wichtiger Baustein. Auf der Basis ihrer guten Qualifikationen sind Menschen mit Behinderung in der Regel hochmotiviert. Insbesondere angesichts des Fachkräftebedarfs benötigen wir ihre Kompetenzen.“

Die Agentur für Arbeit unterstützt die Inklusion mit einer Vielzahl von Dienstleistungen und Programmen. Von der Berufsorientierung für Jugendliche über die Beratung von Unternehmen bis hin zu passgenauen finanziellen Hilfen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber leistet sie einen großen Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt.

„Bei uns, wie in allen Arbeitsagenturen, haben wir ein eigenes Team mit Beraterinnen und Beratern, die sich um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen kümmern. Für Arbeitgeberfragen rund um das Thema der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung haben wir Experten, die mit den Arbeitgebern individuelle Lösungen bei speziellen Fragen erarbeiten. Es gibt eine ganze Reihe von Fördermöglichkeiten, um die Einarbeitung und Beschäftigung zu unterstützen. Das geht von finanziellen Zuschüssen bis hin zu Umbauten am Arbeitsplatz, die mit Hilfe unserer technischen Berater konzipiert werden. Arbeitgeber sollten deshalb keine Hemmungen haben, diesen Personenkreis bei Stellenbesetzungen einzubeziehen“, erläutert Strangfeld.

Auch Karsten Kelber, Marktleiter von Toys „R“ Us in Krefeld, kann dies bestätigen: „Wir haben einen motivierten und zuverlässigen Mitarbeiter dazugewonnen. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit verlief sehr gut und unbürokratisch. Offene Fragen wurden umgehend geklärt. Für mich steht fest, ich würde heute die Entscheidung, Menschen mit einer Schwerbehinderung einzustellen, genauso wieder treffen.“

Unternehmen erhalten weitere Informationen bei ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service oder unter der gebührenfreien Service-Rufnummer des Arbeitgeber-Service 0800 4 5555 20.

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