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Die u201eFroschku00f6nigeu201c sind geschulte ehrenamtliche Familienbegleiter und unterstu00fctzen Familien mit schwerstkranken Kindern in Krefeld und ringsum bei verschiedensten Sorgen. Koordinatorin Bianca Wans (re.) ist bei der DRK-Schwesternschaft Krefeld Ansprechpartnerin fu00fcr Fragen (Foto: privat)

Krefeld. Bei der DRK-Schwesternschaft Krefeld haben jetzt die 20 Teilnehmer am dritten Befähigungskurs zum „ambulanten ehrenamtlichen Familienbegleitern“ – die „Froschkönige“ – ihre Zertifikate erhalten. Damit vergrößern sich die Möglichkeiten im ambulanten ehrenamtlichen Kinder- und Jugendhospizdienst deutlich – die Gruppe umfasst jetzt rund 50 geschulte Frauen und Männer.

Die Ehrenamtler unterstützen Familien mit „lebenslimitierend“ erkrankten oder behinderten Kindern in deren häuslichem Bereich. „Wichtig ist: Diese Hilfe ist in jeder Familie anders und das soll so sein: Sie richtet sich rein nach der momentanen emotionalen Familiensituation und dem praktischen Bedarf – sowohl, was das erkrankte Kind als auch Eltern und gesunde Geschwisterkinder betrifft“, sagt Diane Kamps, Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld. Als Beispiele für mögliche Hilfen nennt sie:

  • für das erkrankte Kind da sein, mit ihm zu spielen, die Hand zu halten, vorzulesen – eben einfach da sein, Langeweile vertreiben, von Schmerz und Angst ablenken…
  • die Eltern am Bett des Kindes ablösen, damit sie sich von der emotional und körperlich anstrengenden Betreuung erholen können, Zeit für Einkäufe oder eine Freizeitbeschäftigung haben, aber auch als Gesprächspartner da zu sein
  • sich um gesunde Geschwisterkinder kümmern, indem Freizeitangebote gemacht werden und die Aufmerksamkeit ganz bei ihnen liegt, damit sie nicht zu „Schattenkindern“ werden

Diese Unterstützung ist für die betroffenen Familien kostenlos!

Die „Froschkönige“ wurden nach dem ALPHA-Modell für ehrenamtliche Kinder- und Jugendhospiz-Arbeit seit Oktober 2015 über ein Jahr (104 Stunden) auf ihre Aufgaben vorbereitet. Dazu gehörte auch die Vorbereitung auf die Betreuung von Kindern und Familien aus anderen Kulturkreisen: Dank Mehment Patir von der islamischen Gemeinde in Krefeld konnten die Teilnehmer die Haci Bayram Veli Moschee besuchen und haben muslimische Riten und Bräuche kennen gelernt. „Ich habe über die Zeitung und den Info-Abend die ehrenamtliche Möglichkeit kennen gelernt und möchte helfen. Der Kurs hat mich gut vorbereitet und mir einen tieferen Einblick in die Situation gebracht“, meint „Froschkönigin“ Marion Schindler. Der Moschee-Besuch sei sehr interessant gewesen, „es ist eine andere Welt, aber man muss sich damit auseinandersetzen und kann das auch, wenn man es will“.

Ulrike Fornée ist vor fünf Jahren nach Krefeld gezogen und suchte eine Aufgabe neben dem Beruf, weil die eigenen Kinder erwachsen sind. „Ich komme aus der Pflege. Der Umgang mit sterbenden Kindern schreckt mich auch deswegen nicht ab, weil wir nicht alleine gelassen, sondern in unserer Gemeinschaft aufgefangen werden. Wir sehen ja nicht beim Sterben zu, sondern gestalten die letzte Lebensphase so schön wie möglich für die Kinder und die Familien“, schildert sie. Die Ehrenamtler hätten dafür die Zeit, weil sie nicht in die Pflege eingebunden sind.

Der ehrenamtliche Kinder- und Jugendhospizdienst gehört zum Angebot des stups-KINDERZENTRUMS der DRK-Schwesternschaft Krefeld. Koordinatorin der Ehrenamtler und Ansprechpartnerin für betroffene Familien ist Bianca Wans. „Wichtig ist, dass die Familien verstehen, dass sie nicht alleine sind. Wir besprechen zuerst genau, welche Hilfen sie gerne hätten und was sinnvoll ist. Es geht nicht darum, dass wir es besser wissen, sondern dass wir auf die Wünsche der Familien eingehen“, sagt sie.

 

Kontakt für hilfesuchende Familien
stups-KINDERZENTRUM der DRK-Schwesternschaft Krefeld
Bianca Wans, Koordinatorin ambulantes Kinder- und Jugendhospiz / Ehrenamt
Jakob-Lintzen-Straße 8, 47807 Krefeld
Tel.: 02151 / 7376-510
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