Anzeigen

Der aus Bangladesch stammende Journalist Abdullah Al Raihan (33) arbeitet an neuen Beiträgen für refmag.de (Foto: KLXM)

Moers/Rhein-Ruhr. Mit dem neuen Internetportal RefMag – Refugee Magazine – hat die Agentur KLXM Crossmedia aus Moers dem politischen Flüchtling Abdullah Al Raihan nicht nur einen Weg eröffnet, in seinem ursprünglichen Arbeitsfeld tätig zu sein, sondern auch einen großen Schritt in Richtung Integration getan. Der aus Bangladesch stammende Journalist Abdullah Al Raihan beschreibt auf der englischsprachigen Website www.refmag.de seine Eindrücke über Deutschland und hilft damit anderen Neuankömmlingen, indem er in kurzen, verständlichen Beiträgen über seine Situation und auch über die deutschen Besonderheiten informiert. Er leistet damit einen Beitrag für Flüchtlinge, um das Leben in Deutschland besser zu verstehen.

Für Abdullah Al Raihan startete die Integration mit einem Kurs über die Deutsche Angestellten Akademie (DAA). Der bundesweit tätige Bildungsträger DAA, mit Hauptsitz in Hamburg, unterhält regionale Niederlassungen in Duisburg, Moers, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Wesel und Dinslaken. Die erste ihm gebotene Möglichkeit zur beruflichen Orientierung war im April 2016 das Angebot „PerF – Perspektiven für Flüchtlinge“. Das Bildungsangebot der DAA begleitet den Weg vieler Neuankömmlinge unter anderem in Moers und bietet Chancen für einen beruflichen Einstieg. In dieser Maßnahme wurde mit Abdullah Al Raihan – neben einem Kurs für Arbeits- und Alltagsdeutsch – eine Orientierung in mögliche Arbeitsperspektiven gefunden. Er konnte bereits im Juli 2016 ein Praktikum in der Moerser Werbeagentur beginnen, wo er nun redaktionell für die Website www.refmag.de zuständig ist.

Die Idee zum Projekt refmag.de kam von Seiten der KLXM Crossmedia, um Abdulah Al Raihan eine Plattform für seine journalistische Tätigkeit zu bieten und gleichsam Hilfe für andere Flüchtlinge zu ermöglichen. Christian Hommel, Geschäftsführer und Projektverantwortlicher, beschreibt es so: „Wir haben Abdullah kennengelernt und schnell festgestellt, dass es ein Projekt geben sollte, dass er für andere Flüchtlinge zum Leben erweckt. Abdullah ist ein hoch gebildeter Mensch, der moderne Medien für andere optimal einsetzen kann. Die meisten Flüchtlinge verfügen über ein Handy und haben so schnell Zugang zu neuen Medien, wie etwa refmag.de.“ Die Werbeagentur ermöglichte Abdullah entsprechend aktiv für andere zu wirken, die in einer ähnlichen Situation sind wie er: geflüchtet und neu in Deutschland. „Sein Wunsch, einen eigenen Blog zu gestalten haben wir sofort im Rahmen seines Praktikums umgesetzt – wir fanden die Idee super“, so Hommel. „Als es dann um eine eigene Website ging, haben wir als Agentur für neue Medien natürlich sofort geholfen und mit ihm eine Plattform unter www.refmag.de eingerichtet. Wir begleiten mit Freude seine journalistischen Schritte in unserer Region.“

Beim Lesen von refmag.de wird deutlich: Die Menschen aus anderen Ländern haben am Anfang eigene Vorstellungen, wie Integration oder ein Leben in Deutschland, aussieht. Sie kommen in der Regel mit sehr hohen, oft durch Medien oder Erzählungen geprägten Erwartungen nach Deutschland, in der Hoffnung auf Verbesserung der eigenen Verhältnisse. Bei den Flüchtlingen aus Krisengebieten steht der Wunsch auf Frieden im Vordergrund. Bei fast allen Flüchtlingen ist der Wunsch auf ein Leben in dem neuen Land gebunden an die Chance, langfristig zu bleiben, zu arbeiten und sich eine eigene Existenz aufzubauen. Wie das funktionieren kann – darüber informiert refmag.de.

 

Zur Person: Abdullah Al Raihan ist 33 Jahre alt und kommt aus Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Er hat sowohl einen Master in Sozialwissenschaften als auch ein IT-Diplom und war in seiner Heimat als Fernsehjournalist (sechs Jahre bei SA-TV und E-TV) tätig. Seine Berichte über Korruption und andere kritische Beiträge brachten ihn in ernsthafte Schwierigkeiten. Seit 2013 kommt es in Bangladesch vermehrt zu brutalen Angriffen auch auf Journalisten. Die Opfer werden typischerweise von einer Gruppe von islamischen Extremisten überfallen und in grausamer Weise mit Macheten vor den Augen ihrer Umgebung zu Tode gehackt. Die Sorge um sein Leben zwang ihn 2015 sein Land zu verlassen.

Seine Ziele in Deutschland beschreibt er so: „Aufgrund meiner Tätigkeit als Journalist mit kritischer Haltung zum politischen Geschehen in Bangladesch musste ich fliehen. Meine Familie lebt noch dort; das belastet mich sehr, denn ich habe täglich Angst, dass ihnen etwas passiert. Das Wichtigste für mich ist es, in Deutschland beruflich Fuß zu fassen und damit die Chance zu haben, meine Familie baldmöglichst zu mir zu holen. Das Portal refmag.de bietet mir die Möglichkeit wieder als Journalist zu arbeiten und anderen, denen es ähnlich geht wie mir, zu helfen.“

 

Beitrag drucken
Anzeige