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Landtagspräsidentin Carina Gödecke begrüßt die CJD Mitarbeitenden und Abgeordneten (Foto: privat)

Wesel/Moers/Neukirchen-Vluyn/Düsseldorf. Markus Besserer, Gesamtleiter CJD NRW Süd/Rheinland, wies in seiner Besinnung, denn diese sei Tradition im CJD, daraufhin, dass für das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD ), welches 1947 kurz nach dem 2. Weltkrieg aufgebaut wurde, auch zu damaligen Zeiten schon die Aufnahme von Flüchtlingen ein Thema war, ganz nach dem Leitsatz „Keiner darf verloren gehen!“ Denn im Mittelpunkt der Arbeit im CJD stehen Menschen, gleich welcher Herkunft, die Hoffnung, Halt und Perspektiven für ein gelingendes Leben suchen.

„Bei allen Zweifeln, die wir manchmal haben, müssen diese unsere Grundwerte des CJD bestehen bleiben und wenn die Menschen Halt benötigen, dann müssen wir ihnen helfen, denn jeder muss seine Chance bekommen in einem friedlichen Europa. Wir im CJD glauben und arbeiten daran“, so Besserer. Der Wahlspruch „Mutig voran“ ist für ihn die passende Motivation.

Landtagspräsidentin Carina Gödecke hieß im Rahmen des Parlamentarischen Frühstücks die CJD Mitarbeitenden bereits zum sechsten Mal im Landtag in Düsseldorf willkommen. Bei dieser Veranstaltung kommen CJD Mitarbeitende und Abgeordnete zusammen, um sich gemeinsam  mit wichtigen Themen auseinander zu setzen und zu überlegen, was gemeinsam getan werden kann. Gödecke würdigte stellvertretend für alle Abgeordneten im Landtag die Arbeit des CJD, dessen vielfältige Aufgaben mit dem Namen „Chancengeber“ allumfassend beschrieben seien.

Der Auftrag „Keiner darf verloren gehen“, gelte sowohl für berufliche Bildung und Rehabilitation als auch für Elementarpädagogik, Schule, Wohnen u. v. m., wozu das CJD berechtigt um Unterstützung durch die Politik bitte. Bei der Integration von Flüchtlingen, gehe es darum, den einzelnen Menschen  zu sehen und ihn aufzunehmen. Dazu müsse es eine internationale Verantwortungsgemeinschaft geben, in der alle Akteure Hand in Hand arbeiten.

Gerd Diesel, Gesamtleiter CJD NRW Nord, wies auf das besondere Engagement durch vielfältige Maßnahmen des CJD in NRW hin, insbesondere die Integrationsbetriebe, das Projekt „Chance Zukunft“, das mit den Berufsbildungswerken des CJD in Dortmund, Moers und Frechen durchgeführt werde und die Maßnahmen zur Förderung der Ausbildungsreife, des Berufsabschlusses und der dauerhaften Beschäftigung. Dabei habe das CJD besonders im Blick, dass die unterschiedlichen Zielgruppen in den Maßnahmen auch unterschiedliche Ressourcen und Kompetenzen einbringen, die sich gegenseitig unterstützen und ergänzen können. Diesel wünscht sich weiterhin gute Unterstützung und Wegbegleitung von der Politik in den CJD Projekten und Maßnahmen.

„Wir haben keine Flüchtlinge, wir haben nur Kinder.“  So habe ein Kindergartenkind auf die Frage nach der Anzahl der Flüchtlinge in seiner Gruppe  geantwortet, beginnt Minister Rainer Schmeltzer (Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW) seinen Vortrag und unterstreicht damit, dass die Landesregierung in erster Linie auf die Menschen und nicht auf deren Status sehe. „Alle sollen an der Gesellschaft teilhaben, doch das geht nur durch Bildung und Beschäftigung.  Je schneller wir es schaffen, junge Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu bekommen, desto besser ist dies für die hilfesuchenden Menschen und für unsere Gesellschaft insgesamt“, erklärt Schmeltzer.

Alles stehe und falle mit der Sprache. „Von den bundesweit zur Verfügung stehenden 40.000 Plätzen der sogenannten KompAS-Maßnahme der Bundesagentur für Arbeit werden nach derzeitigem Stand mehr als die Hälfte nach NRW gehen. Auch wenn die Sprachförderung Bundesaufgabe ist, müssen auch wir darauf hinwirken, dass ausreichend Plätze zur Verfügung stehen, damit keine langen Wartezeiten entstehen, die den Integrationsprozess behindern“, betont Minister Schmeltzer. Ergänzend finanziere NRW deshalb Basissprachkurse für Flüchtlinge, die keinen Zugang zu den Kursen des Bundes haben.

„Um der Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit vorzubeugen, setzt das Land strategisch auf Prävention und frühzeitige Unterstützung“, berichtet Rainer Schmeltzer.  Das Modellprojekt „Chance Zukunft“, in dem Arbeitslose durch  individuelle Begleitung und Unterstützung wieder in Regelsysteme, wie Schule und Arbeit, eingegliedert werden sollen, wird in Zusammenarbeit der Job Center mit 10 Berufsbildungswerken, darunter drei des CJD, durchgeführt. „Und mit dem Landesprogramm ‘Öffentlich geförderte Beschäftigung‘ zeigen wir erfolgreich, wie sich eine Verbesserung der beruflichen Perspektive sowie der sozialen Teilhabe von langzeitarbeitslosen Menschen erreichen lässt“, erklärt Minister Schmeltzer.

„Die Aktivitäten des Landes treffen dabei seit Jahren auf engagierte, erfahrene und gleichzeitig innovative Träger. Ohne diese wäre die Umsetzung der Förderangebote für benachteiligte Menschen gar nicht möglich. Auch die Einrichtungen des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands (CJD) leisten hier einen wichtigen Beitrag“, so Schmeltzer.

Er wünscht sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit dem CJD, „denn wir alle haben ein gemeinsames Ziel, die Integration“, betont Schmeltzer. Im Anschluss an den Fachvortrag des zuständigen Ministers gab es Zeit, um weitere Kontakte zwischen CJD- Vertretern und Abgeordneten zu knüpfen. “Ziel muss es sein“, so Wolfgang Langenohl, Geschäftsführer für Sozialmarketing CJD NRW Süd/ Rheinland, „eine sinnvolle Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Gesetzgebung  für eine erfolgreiche Integration anzusteuern“. Schließlich sei das CJD seit mehreren Jahrzehnten im Bereich der Integration erfolgreich, da sich Integration in seiner Zielsetzung der gesellschaftlichen Teilhabe durch die Teilnahme an Beruf und Arbeit verwirkliche.

Die Bewirtung des diesjährigen Parlamentarischen Frühstücks übernahmen Auszubildende aus dem CJD Bonn, einem Tagungs- und Gästehaus mit den Standorten Bonn und Bad Godesberg.

 

In Nordrhein Westfalen unterhält das CJD insgesamt 12 Einrichtungen:

In drei Berufsbildungswerken in Frechen, Dortmund und Moers/Neukirchen-Vluyn bietet das CJD Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf Erstausbildungen zur beruflichen und sozialen Rehabilitation. Die Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien mit Internaten bieten spezielle Förderung wie die Hochbegabtenförderung in der CJD Jugenddorf- Christophorusschule Königswinter, die Orchesterschule, Migrantenförderung und das Schulverweigerer-Projekt in der CJD Christophorusschule Versmold. In Essen, Olpe, Herten und im Berufsförderungszentrum Wesel widmet sich das CJD der beruflichen Vorbereitung, Ausbildung, Umschulung und Weiterbildung. Im Gästehaus in Bonn werden Tagungen und Seminare durchgeführt. Das CJD Bonn bietet darüber hinaus politische  Weiterbildung, Organisationsberatung und schwerpunktmäßig Berufsausbildung (Reha gem. § 102 SGB III) für junge Menschen mit besonderem Förderbedarf. Die CJD Kindertagesstätte Extertal bietet eine Tageseinrichtung für Kinder zwischen 3 und 14 Jahren. Siegen Wittgenstein ist ein Zentrum diverser ambulanter und stationärer Jugendhilfemaßnahmen sowie eines Förderinternats für Aussiedler.

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